Hilchenbach. . Der Dachstuhl brennt völlig aus, das denkmalgeschützte Gebäude ist einsturzgefährdet. Einsatzkräfte arbeiten unter schwersten Bedingungen.
- Brand bricht nach Geschäftsschluss in Küche des China-Restaurants aus
- 17 Menschen werden evakuiert, eine Person verletzt
- Denkmalgeschütztes Gebäude steht nun vor dem Abriss
Durch einen Großbrand in der Nacht zum Samstag wurden das ehemalige unter Denkmalschutz stehende Hotel Deutscher Hof sowie das China-Restaurant in der Hilchenbacher Altstadt schwer beschädigt.
Für die Feuerwehrleute einer der größten Brandeinsätze der Geschichte in Hilchenbach: Zahlreiche Einsatzfahrzeuge aus anderen Städten des Siegerlands mussten koordiniert, der Brandschutz dort weiterhin sichergestellt werden.
Feuer im Hotel Deutscher Hof
Um 22.53 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert, beim Eintreffen an der Herrenwiese gab es bereits starke Rauchentwicklung. Ausgebrochen, so die Polizei, war der Brand in der Küche des China-Restaurants, das im Gebäude untergebracht ist und erst kurz vorher für den Abend geschlossen hatte. Das Feuer griff dann auf das angrenzende Hotelgebäude über.
135 Feuerwehrleute vor Ort
„Bei Eintreffen stellten wir im ersten Obergeschoss in der Mitte des verwinkelten Gebäudes Feuerschein fest“ sagte Einsatzleiter und Stadtbrandmeister Harald Stecher. Insgesamt evakuierte die Feuerwehr 17 Personen aus dem China-Restaurant, die zunächst in einem Nachbarhaus untergebracht wurden, DRK und Malteser Hilfsdienst betreuten die Bewohner.
Stadtbrandinspektor Stecher ließ dann Großalarm über die Kreisleitstelle der Feuerwehr Siegen auslösen, innerhalb weniger Minuten waren 135 Einsatzkräfte vor Ort. Die Drehleiter des Löschzugs Dahlbruch reichte zur Brandbekämpfung von oben nicht aus, weshalb nach fast einer Stunde die Drehleiter des Löschzugs Kreuztal nachgefordert wurde.
Zusätzliche Drehleiter geordert
Das Feuer hatte sich mittlerweile bis zum Dachstuhl durchgefressen, der wie die obere Etage in Flammen stand. Kreisbrandmeister Bernd Schneider ließ zusätzlich die Drehleiter des Löschzugs Geisweid und das Fahrzeug Logistik vom Löschzug Weidenau nachrücken, ebenso den großen Einsatzleitwagen aus Eisern.
Um näher mit der Drehleiter ans Gebäude zu gelangen, fällten die Einsatzkräfte Bäume, die Brandbekämpfer an vorderster Front waren ebenso durchnässt wie durchgefroren und mussten ständig ausgewechselt werden – das Löschwasser gefror teils auf den umliegenden Straßen. Später wurde ein beheizter Zeltbau aufgestellt.
Frische Kräfte um 4 Uhr früh
Nach fast vier Stunden hatte die Feuerwehr den Brand nach massivem Löschwassereinsatz unter Kontrolle. Zwischenzeitlich wurde dazu der Wasserdruck im Trinkwassernetz erhöht. Nach Aussagen von Kreisbrandmeister Bernd Schneider wurde eine Person verletzt und kam ins Krankenhaus.
Das einsturzgefährdete und ausgebrannte Gebäude war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr betretbar. Um 4 Uhr früh forderte Stadtbrandinspektor Stecher frische Kräfte an. Noch in der Nacht kümmerte sich das Hilchenbacher Ordnungsamt um die Unterbringung der betroffenen Personen. Den gesamten Samstag über mussten die Feuerwehrmänner Brandnester ablöschen und Brandwache halten. Die Untersuchungen der Brandermittler der Polizei dauern an.
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