Siegen-Wittgenstein. . Fahrrad, Bus oder E-Auto: Der Kreis Siegen-Wittgenstein schafft ein Forum zum Austausch. 60 Teilnehmer kamen zur Ersten Mobilitätskonferenz im Lyz.

Um bürgernahe Ideen und Konzepte für die Mobilität der – bereits näheren – Zukunft zu entwickeln, schafft der Kreis Siegen-Wittgenstein ein neues Format. Auf den Mobilitätskonferenzen sollen sich all diejenigen einbringen, die mit dem Thema beruflich oder privat zu tun haben. Gestern war Premiere im Lyz. Rund 60 Teilnehmer – Bürger wie Vertreter der Kommunen, von Vereinen und Uni Siegen – kamen, um sich mit dem Thema „Mobil sein – mobil bleiben in Siegen-Wittgenstein“ auseinanderzusetzen.

Visionen

„Wir leben in einer mobilen Revolution“, sagt Landrat Andreas Müller. Mobilität beinhalte längst mehr als nur Auto oder Bus zu fahren. Das wird spätestens klar, wenn Müller vom Hyperloop spricht; einem Transportsystem, das gerade in Dubai getestet wurde. Es lässt Kapseln mit Menschen oder Gütern auf einem Luftpolster durch eine Röhre gleiten, erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 1200 km/h. „Das ist alles keine Science-Fiction mehr, sondern etwas, das uns kurz bevorsteht“, betont der Landrat. Um auf diese Art in fünf Minuten von Siegen nach Bad Berleburg zu kommen, werde es zwar noch dauern; dennoch führe kein Weg daran vorbei, über die Zukunft der Mobilität nachzudenken. Gemeinsam.

Ansätze

„Jeder soll und kann sich einbringen“, sagt Müller. Die Mobilitätskonferenz als dauerhaftes Veranstaltungsformat soll dafür eine Plattform sein. Nach dem allgemein gehaltenen Auftakt werden Konferenzen zu speziellen Themen wie Elektromobilität, Car- oder Bikesharing, Fuß- und Radverkehr folgen. Alle Anregungen sollen in das Regionale Entwicklungskonzept (REK) einfließen, das bereits im vergangenen Jahr 20 Ziele im Bereich „Mobilität und Verkehr“ definiert hat. Letztendlich werden diese dann in der Politik diskutiert.

Pragmatik

„Wir versuchen jetzt schon, Konzepte zu entwickeln, die auch in 10 oder 15 Jahren noch passen“, sagt Arno Wied, Dezernent für Bauen, Umwelt und Wirtschaft. Die Entwicklungen seien jedoch schwer absehbar, deshalb gelte es, sich generell und regelmäßig mit dem Thema Mobilität auseinander zu setzen.

Vorschläge

Das tun die Teilnehmer der Ersten Mobilitätskonferenz. Während an einem Tisch angeregt über Elektro-Autos und den Mangel an Auflademöglichkeiten diskutiert wird, geht es wenige Meter weiter um altbekannte Forderungen: bessere Busverbindungen in den Abendstunden und sichere Verbindungen für Radfahrer. Ein Teilnehmer wünscht sich eine Rolltreppe für den Haardter Berg, ein anderer einen Aufzug vom Kölner Tor Richtung Oberstadt. Vor allem geht es um moderne Mobilität: Die Teilnehmer unterstreichen den Bedarf an öffentlichen Ladestationen und gesicherten Abstellmöglichkeiten für Pedelecs – und regen eine Mobilitätskarte oder -app an.

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