Siegen. . Michael Schmidt ist Bundessieger. Für die Ausbildung bei der Siegener Hees Bürowelt entschied er sich, nachdem er sein Studium abgebrochen hatte.
- Michael Schmidt ist dritter Bundessieger in Folge, der von Hees Bürowelt kommt
- In Kategorie „Informationselektroniker Schwerpunkt Bürosystemtechnik“ durchgesetzt
- Entscheidung für Ausbildung fiel nach Studienabbruch – und führte zu Erfolg
Es ist der dritte Bundessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in Folge, der von der Hees Bürowelt aus Siegen kommt: Michael Schmidt hat sich im Ausbildungsberuf Informationselektroniker gegen drei Konkurrenten durchgesetzt.
Der Wettbewerb
Zum 65. Mal wurde der Bundesleitungswettbewerb ausgetragen – insgesamt traten 54 Teilnehmer an; unter ihnen auch Michael Schmidt, der in der Kategorie „Informationselektroniker Schwerpunkt Bürosystemtechnik“ überzeugte.
„Ich habe meine Ausbildung im Januar abgeschlossen. Aufgrund meiner Leistung wurde ich Kammersieger“, erklärt Michael Schmidt. Im Vergleich mit den Siegern der sieben anderen Kammern habe er auch den Landessieg erreicht – „dann hatte ich auch die Qualifizierung für den Bundeswettbewerb“, sagt der 25-Jährige.
Der Ablauf
Über eineinhalb Tage mussten Schmidt und seine Konkurrenten jeder für sich Aufgaben bewältigen – ein Bewertungsausschuss kontrollierte, stellte Fragen und klopfte die Teilnehmer auf ihr fachliches Wissen ab.
„Wir mussten zum Beispiel für eine Hotelstruktur die Netzwerktechnik einrichten“, sagt Schmidt. Den Lösungsverlauf der Aufgabe dokumentierten die Teilnehmer in einem abschließenden Fachgespräch, und einem simulierten Übergabegespräch mit dem Kunden präsentierten Schmidt und seine Konkurrenten ihre Lösungen.
Die Ausbildung
Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung zum Informationselektroniker bei Hees Bürowelt. Außerdem bietet das Siegener Unternehmen eine Zusatzqualifikation zum geprüften Fachmann für kaufmännische Betriebsführung an – „Da sind wir weiter als viele andere Unternehmen in Südwestfalen“, so Gregor Kölsch, Ausbilder beim Unternehmen.
Der Berufsschulunterricht findet am Berufskolleg Technik in Siegen statt, die schulische Fortbildung am Robert-Bosch-Berufskolleg in Dortmund. Die Zusatzqualifikation wird ausbildungsbegleitend über zwei Jahre ebenfalls in Dortmund erworben.
Die Entscheidung
„Ich habe direkt nach dem Abi studiert, abgebrochen und bin dann sozusagen als Nachrücker über meinen besten Freund ins Unternehmen gekommen“, sagt Michal Schmidt. Man fühle sich nach dem Abi in die Studienrolle reingedrängt. „Das Problem ist, dass man sich auf den Markt der Universitäten stürzt“, sagt Schmidt. „Ich habe in das viele Theoretische nicht reingefunden und wollte was Praktisches machen.“ Während seiner Ausbildung habe er viele Fachbereiche kennengelernt, Techniken im laufenden Betrieb erlernt und sie auch tagtäglich angewandt. „Wir wollen Leute ansprechen, die im Studium nicht so zufrieden sind“, betont Markus Kluft von der Handwerkskammer Südwestfalen.
Der Markt
„Über die Auszubildenden wollen wir Fachkräfte ranziehen – das wird über den Markt immer schwieriger“, so Sebastian Leipold, Mitglied der Geschäftsführung bei Hees Bürowelt. Die „Wirtschaft 4.0“ stehe vor der Tür – „da ist der Ausbildungsberuf von Michael Schmidt genau der, den wir brauchen“, betont Kölsch. Dieser vereine die Komponenten Elektrotechnik, Mechanik und Informationstechnik.
„Das ist, was wir brauchen für die Wirtschaft 4.0“, sagt Kölsch.
Infos zum Wettbewerb und zur „Wirtschaft 4.0“
Die Teilnahme am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks eröffnet die Chance auf ein Weiterbildungsstipendium in Höhe von insgesamt 6000 Euro. Anmeldeschluss ist jeweils Mitte August eines Jahres.Insgesamt 54 Teilnehmer aus dem Bundesgebiet traten dieses Jahr an.
„Wirtschaft 4.0“ bezeichnet die zunehmende digitale Vernetzung von industrieller Produktion mit Informationstechnologie.
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