Siegen. . Nach wie vor sucht die Polizei Zeugen für das illegale Autorennen am Samstagabend am Kaisergarten, bei dem ein Fußgänger beinahe von einem Audi erfasst worden wäre.
- Fußgänger gefährdet: Polizei sucht immer noch Zeugen
- Untersuchung: „Veredelte Fahrzeuge“ meist nicht zu beanstanden
- Raser: 1000 Verstöße, 70 Fahrverbote
Die Polizei sucht nach wie vor nach dem Fußgänger, der am Samstagabend gegen 22 Uhr am Kaisergarten beinahe von einem einem silberfarbenen Audi TT mit SI-Kennzeichen erfasst worden wäre. Dessen Fahrer und der Fahrer eines weißen Audi Avant aus dem Kreis Altenkirchen hatten sich — wie berichtet — auf der Hagener Straße ein illegales Rennen geliefert. Gesucht werden auch weitere Zeugen des Vorfalls.
Autofahrer, die ihre Fahrzeuge aufrüsten, gehören aber „nicht zwangsläufig zu den unverbesserlichen Rasern“, teilt die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein in diesem Zusammenhang mit. Sie hat seit Anfang des Jahres in Weidenau, Geisweid und Eiserfeld die Treffpunkte einer sich etablierenden „Tuningszene“ in den Blick genommen. Anlass seien Beobachtungen der Polizei selbst, aber auch Beschwerden von Anwohnern, die sich wiederholt wegen Raserei und Lärmbelästigung an die Polizei gewandt hatten.
Treffpunkte der Besitzer mit „veredelten Fahrzeugen“ (so die Polizei) seien Plätze unter der HTS und der Parkplatz des Baumarkts im Weidenauer Einkaufszentrum. Ein Großteil der Fahrzeuge sei nicht zu beanstanden gewesen. Durch regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen besonders auf den Hauptstrecken zwischen Eiserfeld, Siegen, Weidenau und Geisweid konnten aber immer wieder Fahrer festgestellt werden, die sich durch Geschwindigkeitsüberschreitungen profilieren wollten. Seit April hat die Polizei über 1000 Verstöße geahndet. Gegen mehr als 70 Fahrer wurden mehrwöchige Fahrverbote verhängt.
Organisierte illegale Rennen im Innenstadtbereich wurden nicht festgestellt.
„Deutlich wurde aber, dass Fahrer von PS-starken Fahrzeugen im Einzelfall aus Imponiergehabe die Motoren aufheulen lassen und dabei die Geschwindigkeit deutlich überschreiten oder sich auch spontan auf ein Beschleunigungsrennen mit hohem Gefährdungspotenzial einlassen“, berichtet die Polizei. Trotz intensiver Kontrollen seien Hinweise aus der Bevölkerung wichtig, angewiesen, um im Einzelfall illegale Rennen und gefährdende Fahrweisen unterbinden zu können. Um ein solches „Beschleunigungsrennen“ handelte es sich auch am Sonntagabend — dank des Hinweises eines Polizeibeamten, der nach der Spätschicht auf dem Heimweg war, hatte der 19-jährige Audi-Fahrer gestoppt werden können, der am Kaisergarten beinahe einen Fußgänger erfasst hätte.