Siegen. . Die Stadt Siegen will durch die Umrüstung von Straßenlaternen und Ampelanlagen auf LED-Technik Strom- und Personalkosten sparen.
- Ende 2016 soll es 66 LED-Ampeln im Stadtgebiet geben
- Umrüstung einer Hochvoltanlage kostet etwa 8000 Euro
- Wartungsformen sollen Leuchtstoffröhren in Straßenlaternen austauschen
Die Stadt Siegen rüstet Straßenlaternen und Ampelanlagen auf LED-Technik um. Das spart Strom- und Personalkosten – und ist auch deutlich sicherer. Meistens.
Ampeln
Neu gebaut wird nur noch LED-Technik. 2017 sollen die letzten Stromfresser aus dem Stadtgebiet verschwunden sein. 147 Lichtsignalanlagen betreibt die Universitätsstadt aktuell, davon 15 Anlagen, die sich im Besitz des Landes NRW befinden. Sechs Anlagen sind solche Stromfresser, werden mit Hochvolt-Technik (230 Volt) betrieben. „Wir werden noch in diesem Jahr drei davon auf LED-Technik umrüsten“, sagt Jan König, in der Planungsabteilung der Stadt zuständig für Ampeln; eine entfällt aufgrund von Umbauarbeiten komplett. Die verbleibenden beiden Anlagen sollen 2017 umgerüstet werden.
80 Signalanlagen werden mit Niedervolttechnik (10 Volt) betrieben. „Von Niedervolt zu LED ist es in Sachen Energieeinsparung kein riesiger Unterschied“, sagt König – weil die Steuergeräte der Ampelanlagen an stark frequentierten Verkehrsknotenpunkten im Dauereinsatz sind, auch nachts. Der Verbrauch der Leuchtmittel schlägt kaum noch zu Buche.
Für die Niedervolt-Ampeln nutzt die Stadt Synergieeffekte: Das kann eine Erneuerung der Steueranlage sein, bei der das Leuchtmittel kurzerhand mit ausgewechselt wird – oder ein Verkehrsunfall, bei dem die Signalanlage beschädigt wird. Turnusgemäß müssen außerdem veraltete Steuergeräte irgendwann ausgetauscht werden, für die es kaum noch Ersatzteile gibt; auch hier wird dann die gesamte Anlage LED-mäßig runderneuert.
Einsparung: Nach etwa fünf Jahren, schätzt Jan König, haben sich die Umbaukosten einer Hochvoltanlage durch Stromeinsparung amortisiert. Die Umrüstung koste etwa 8000 Euro, pro Jahr sind die laufenden Kosten im Durchschnitt pro Gerät um 2000 Euro niedriger – pro Gerät. Nach dem Umbau der Hochvoltanlagen werden es zum Jahresende 66 LED-Ampeln im Stadtgebiet sein. Langfristiges Ziel: nahezu 100 Prozent der Anlagen mit LED-Technik zu betreiben, sagt Jan König. Weil LEDs deutlich länger halten, reduzieren sich auch Personalkosten.
Sicherheit: Bei LED-Ampeln ist der Unterschied zwischen hell und dunkel so groß, dass er auch bei tiefstehender Sonne im Rücken der Autofahrer eindeutig erkennbar ist. Bei herkömmlichen Geräten werfen Reflektoren das Licht des Leuchtmittels zurück auf die Straße – und eben auch das Sonnenlicht. LED-Leuchten scheinen direkt nach außen, reflektieren kein Sonnenlicht.
Straßenlaternen
Friedhelm Stein, Abteilung Straße und Verkehr, hat die Wartungsfirmen beauftragt, im Zuge der turnusmäßigen Wartungsarbeiten, herkömmliche Leuchtstoffröhren durch LED-Lampen auszutauschen. 12 500 Straßenlaternen betreibt die Stadt Siegen derzeit – „noch einiges Einsparpotenzial“, sagt Stein. Allerdings mache – aus Sicherheitsgründen – ein Austausch nicht immer Sinn: Dort, wo die Ausleuchtung der Straße abhängig ist von den Reflektoren, würde es mit LED dunkler. Auch die Lichtfarbe spielt eine Rolle: „Straßenzüge sollten einheitlich ausgeleuchtet sein, eine Mischung ist nicht gut“, sagt Friedhelm Stein.
Ein aktiver Austausch sämtlicher Leuchtmittel steht nicht an, aus finanziellen Gründen. „Was nicht kaputt ist, bleibt in Betrieb“, sagt Stein, man bemühe sich aber, im Rahmen der Möglichkeiten, größere Bereiche umzustellen.
Tragnetz und Mastlaternen: Die Seilleuchten, die an einem Tragnetz über der Straße hängen, wurden überwiegend in den 1960er Jahren gebaut. Sie werden mit länglichen Leuchtstoffröhren bestückt; inzwischen gibt es auch LEDs in dieser Form.
Tragnetz und Mastlaternen: Die Seilleuchten, die an einem Tragnetz über der Straße hängen, wurden überwiegend in den 1960er Jahren gebaut. Sie werden mit länglichen Leuchtstoffröhren bestückt; inzwischen gibt es auch LEDs in dieser Form. Die Abteilung Straße und Verkehr probiert derzeit aus, ob und wie sich LED hier bewähren. Dass die alten Gehäuse der Tragnetze häufig undicht seien und potenziell giftige Stoffe enthielten, weist Friedhelm Stein zurück.
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