Buschhütten. . Mitarbeiter können die Autos jederzeit nutzen und die Resonanz fällt durchweg positiv aus. Noch besser allerdings kommt das E-Bike-Leasing-Modell der Firma an.

Als die Firma Georg die neue Firmenzentrale, das Georghaus baute, stellte sich die Frage, wie sie dabei mit dem Thema nachhaltige Energie umgehen kann. Wie sich herausgestellt hat, ist das klassische Modell der Elektromobilität – Photovoltaikmodul auf dem Dach, das E-Autos lädt – auch für Firmen dieser Größenordnung gut geeignet. Das Unternehmen ist kurz davor, die nächste E-Auto-Generation (mit vier Sitzen) anzuschaffen, die von allen Mitarbeitern als Teil der Georg-Fahrzeugflotte genutzt werden können.

Die Fahrten...

...sind vor allem kurz und in die nähere Umgebung: Ein Gast muss ins Hotel gebracht oder von dort geholt werden, irgendwer muss mal schnell eine Kleinigkeit in Siegen oder Olpe abholen.

Die Solaranlage

... speist eine Doppelladestation auf dem Parkplatz neben dem Georghaus, „zu 100 Prozent Sonne“, sagt Peter Lepschy, Leiter Facility Management der Maschinenfabrik. 5000 Kilowattstunden kommen vom Dach des Georghauses, das reicht für eine Distanz von bis zu 8000 Kilometern im Jahr. Einen Zwischenspeicher gibt es nicht, die Solarenergie landet direkt in der Batterie der Kleinwagen. Wenn gerade kein Auto geladen wird, fließt der Strom in die Technik, in die Heizung oder in die Lüftung – „da, wo wir immer Verbrauch haben“, sagt Peter Lepschy.

Die Autos

...gibt es inzwischen seit drei Jahren bei Georg. Sie schaffen 100 Kilometer pro Stunde und haben eine Reichweite von rund 120 Kilometern – mehr als ausreichend, denn es handelt sich ja um Kurzstrecken. Häufig geht es über die HTS, „wir fahren ja nicht den ganzen Tag den Giersberg rauf und runter“, sagt Lepschy. Außerdem sind sie wartungsarm, speisen die Bremsenergie über die sogenannte Rekuperationstechnik wieder in die Batterie ein und bieten ähnlich viel Fahrspaß wie ein Kart. „Mörderbeschleunigung“, sagt Lepschy und grinst.

Peter Lepschy, Leiter Facility Management der Firma Heinrich Georg, am Steuer eines der Elektrokleinwagen. „Die meisten sind zunächst kritisch“, sagt er – aber wer den Wagen fährt, stelle schnell fest, dass sie eine wirkliche Alternative sein könnten..
Peter Lepschy, Leiter Facility Management der Firma Heinrich Georg, am Steuer eines der Elektrokleinwagen. „Die meisten sind zunächst kritisch“, sagt er – aber wer den Wagen fährt, stelle schnell fest, dass sie eine wirkliche Alternative sein könnten.. © WP

Wer ein Auto benötigt, meldet den Bedarf in der Zentrale an, parkt es nach der Fahrt wieder an der Ladesäule und hängt es sofort wieder an den Stecker, damit es für die nächste Fahrt mit vollen Batterien bereitsteht. Lange Standzeiten hat der Wagen nicht, „wir hatten in der gesamten Zeit nicht eine Störung“, sagt Lepschy nicht ohne Stolz.

Die Nachfrage

... ist durchaus hoch, bei Mitarbeitern, Werksstudenten und Kunden, die die Firma Georg gerne selbst fahren lässt. „Die meisten sind zunächst kritisch, aber dann stellen sie bei uns fest, dass Elektroautos eine wirkliche Alternative sein können“, sagt Lepschy.

Die Zukunft

...könnte begonnen haben, denn „was wir im Siegerland wirklich brauchen, sind Elektrofahrräder“, sagt Peter Lepschy. Und die hat Georg schon: Die Firma hat drei Partnerunternehmen, bei denen Georg-Mitarbeiter E-Bikes zu vergünstigten Konditionen leasen können – und zwar zwei, für den Partner gleich mit. „Das gibt es seit einem Jahr und hat richtig eingeschlagen“, sagt Andreas Würden von der Personalabteilung. 60 Verträge seien inzwischen über diese Option abgeschlossen worden. Nach einer Laufzeit von drei Jahren kann der Mitarbeiter das E-Bike zum Restwert ablösen oder ein neues leasen.

„Das Angenehme daran ist ja, dass sie ausgeruht und nicht verschwitzt zur Arbeit kommen können“, sagt Peter Lepschy. Viele Mitarbeiter wohnten in der Umgebung – aber um täglich mit dem Fahrrad von Siegen nach Buschhütten zu fahren und dabei nicht nassgeschwitzt zu sein, brauche es schon einiges an Fitness. Und Bewegung an der frischen Luft bietet auch ein Elektrofahrrad. Nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch Gesundheit. Lepschy: „Gesünderes und zufriedeneres Personal ist auch leistungsfähiger.“

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