Siegen. .

Am Samstagnachmittag auf Shopping-Tour durch Siegen und plötzlich drückt die Blase. Wo früher Menschen panisch das nächste Schnellrestaurant aufgesucht haben, soll in Siegen die „Nette Toilette“ Abhilfe schaffen. Elf Gastronomen und Unternehmer bieten mittlerweile im Stadtgebiet ihre sanitären Anlagen zur kostenlosen Benutzung an.

2011 startete das Pilotprojekt „Nette Toilette“ in der Stadt Siegen mit der Zustimmung des Rates. Ausgangspunkt war eine Anregung der Selbsthilfegruppe Inkontinenz, als „sympathische Ergänzung zu öffentlichen Toiletten“, wie Astrid Schneider, Leiterin der Regiestelle „Leben im Alter“ bei der Stadt Siegen, bei der Vorstellung der neuen Partner im kirchlichen Treffpunkt K3 sagt.

2000 Euro Lizenzgebühr musste die Stadt damals einmalig entrichten, um sich mit dem Zertifikat der Netten Toilette schmücken zu dürfen.

„Das Projekt soll ein flächendeckendes Netz an sanitären Anlagen bereitstellen – möglichst auch barrierefrei“, sagt Bürgermeister Steffen Mues. Mit dem K3 in der Koblenzer Straße 5, dem Museum am Oberen Schloss und dem Café Extrablatt sind nun drei weitere Unterstützer der Aktion hinzugekommen.

„Das ist für alle eine Win-Win-Situation“, erklärt dazu Astrid Schneider.

50 Euro pro Monat muss die Stadt an einen Unterstützer zahlen, der eine Unisex-Toilette anbietet. 100 Euro werden es bei Barrierefreiheit und Wickelmöglichkeiten.

17 500 Euro sind im Haushalt derzeit für das Projekt der Netten Toilette veranschlagt. „Der Etat ist dabei vor Kurzem noch einmal aufgestockt worden“, so Mues. Siegen ist eine von bundesweit 236 Städten, die die Nette Toilette anbieten.