Siegen. . Am Internationalen Tag der Pflege demonstrierten rund 50 Menschen für fairere Arbeitsbedingungen

Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege haben Pflegekräfte weltweit für fairere Arbeitsbedingungen im Bereich Alten-, Kinder- und Krankenpflege demonstriert. Auch am Scheinerplatz vor dem Siegener Apollo-Theater fand eine Kundgebung statt. Beteiligt waren Verdi Siegen-Olpe, Pflege am Boden Siegen sowie die Initiative „Wa(h)re Gesundheit, da hilft nur noch beten?“.

Etwa 50 Pflegende aus der Region nahmen an der Aktion und dem späteren Marsch zur Martinikirche teil. In diesem Jahr war erstmals der „Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte“ involviert. Für Unmut sorgen vor allem Überstunden. Laut Verdi seien etwa 17 800 zusätzliche Stellen in der Pflege nötig, um Überstunden ausschließen zu können.

„Überstunden werden in das System Krankenhaus miteingeplant. Ohne unser zusätzliches Engagement wären die Krankenhäuser schon längst zusammengebrochen“, kritisierte der Krankenpfleger und Verdi-Aktivist Philipp Knitter. Sabine Reuter von „Pflege am Boden forderte: „Patienten dürfen keine Kunden sein. Ich wehre mich vehement dagegen, ihre Gesundheit als Ware zu betrachten. Wir wollen mehr Wertschätzung für unseren Beruf - und zwar zügig!“

Besonders das 2003 verabschiedete Gesetz zu „Diagnosebezogenen Fallgruppen“ wurde von allen Rednern bemängelt. Das Prinzip lege den Fokus auf die Finanzierungsgrundlage der Krankenhäuser, nicht aber auf die Bedürfnisse der Patienten und Arbeitnehmer, betonten sowohl die Redner von Verdi und „Pflege am Boden“ als auch von „Wa(h)re Gesundheit - Da hilft nur noch beten!“. Stattdessen schlugen die Vertreter eine gesetzliche Personalbemessung vor und sprachen sich für unabhängige Trägervereine der Krankenhäuser aus.

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