Kreuztal. . Die Stadt Kreuztal wehrt sich bei der Schulzeitenstaffelung gegen einige Punkte im neuen Nahverkehrsplan des Zweckverbands Personennahverkehr (ZWS).

Auch im zweiten Anlauf gibt es Widerspruch aus Kreuztal: Die Stadt macht bei der „Schulzeitenstaffelung“ zumindest nicht alles mit, was der Zweckverband Personennahverkehr (ZWS) im neuen Nahverkehrsplan vorhat.

Während eine zehnminütige Verlegung des Unterrichtsbeginns an der Hauptschule Eichen als „umsetzbar“ gilt, empfiehlt die Stadtverwaltung für die weiterführenden Schulen im Schulzentrum spätestens für 8 Uhr den Start in die erste Stunde. Der Zweckverband hingegen plädiert für 8.10 Uhr.

Letzte Stunde bis 17 Uhr?

Doch das könnte zum Beispiel bei der Gesamtschule ein Ende des Nachmittagsunterrichts erst gegen 16.50 oder 17 Uhr bedeuten. Am Gymnasium müsste eine einstündige Mittagspause eingelegt werden, das Unterrichtsende verschöbe sich nicht um 26, sondern um 60 Minuten – mit den bekannten Auswirkungen auf die Heimfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei der Kindelsberg-Förderschule werde überlegt, den Schulbeginn auf 7.30 Uhr vorzuverlegen, zumal die angepeilte Schulanfangszeit um 8.25 Uhr „nicht mitgetragen“ werde.

Frist für Stellungnahmen

Bis zum 17. Mai haben die Städte und Gemeinden Zeit, eine Stellungnahme zum neuen Nahverkehrsplan abzugeben. Der Kreistag soll den Plan, der Grundlage für die Vergabe der Konzessionen für die Jahre ab 2018 an die Busunternehmen ist, in seiner Juni-Sitzung beschließen.

Ebenfalls nicht akzeptabel seien die Vorschläge für neue Schulanfangszeiten an den Grundschulen Fellinghausen, Dreslers Park und Kredenbach. Gerade für Kinder im Grundschulalter sei ein späteres Schulende wegen „der Verminderung der Konzentrationsfähigkeit in der Mittagszeit“ nicht empfehlenswert. Bei der Grundschule Buschhütten und der katholischen Grundschule indes werde ein zehn Minuten späterer Unterrichtsbeginn kaum Veränderungen bewirken.

Mit Protestaktionen hatten Lehrer, Schüler und Eltern 2007 die damals schon vorgesehene Schulzeitenstaffelung in Kreuztal verhindert. Der ZWS wollte, wie heute auch, bewirken, dass dieselben Busse morgens mehrere Schulen in Hilchenbach und Kreuztal bedienen können und auf diese Weise Geld sparen.

Für Anbindung der Dörfer

In einer gemeinsamen Sitzung wollen sich Infrastruktur- und Schulausschuss am Montag, 2. Mai, ab 17 Uhr im Schulungsraum des Feuerwehrhauses Leystraße mit den für Kreuztal vorgesehenen Veränderungen im Nahverkehrsplan für Siegen-Wittgenstein beschäftigen. Wichtig ist es der Stadt vor allem, dass entgegen den Vorgaben des Entwurfs auch kleinere Stadtteile mit weniger als 250 Einwohnern an das Liniennetz angebunden bleiben. Betroffen wären sonst Mittelhees, Oberhees oder Burgholdinghausen.

Von 41 Haltestellen im Stadtgebiet bleiben 26 übrig, die bis 2022 barrierefrei ausgebaut werden sollen. Die dafür erforderlichen Kosten werden auf 910 000 Euro geschätzt, also rund 35 000 Euro pro Haltestelle.

Doch ohne Förderung durch den Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe sei dies nicht zu leisten, heißt es dazu in der Vorlage für die Sitzung. Bei „entsprechender Zusage“ indes könnte ab 2018 mit dem Ausbau begonnen werden.