Freudenberg. . Die Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg stellt ihr neues Programm vor.

Die Vorbereitungen für die kommende Saison gehen auf der Südwestfälischen Freilichtbühne in die entscheidende Phase, seit Beginn des Monats laufen die Außenproben. Am Samstag, 11. Juni, feiert „Der Vogelhändler“ seine Premiere, acht Tage später am 19. Juni hat „Die Kleine Hexe“ ihren ersten Auftritt.

Neu ist in diesem Jahr, dass Bühnenbildner Arke Zeiß die Bühnenelemente nicht vor Ort in Freudenberg, sondern in Hagen anfertigt und dann anliefert. Auch haben die Verantwortlichen einige Statistenrollen an theaterbegeisterte Flüchtlinge, die in der Stadt leben, vergeben können. Zu Beginn des Pressegesprächs durfte Marketingleiter Christian Wallhäuser mitteilen, dass auch im Vorjahr wieder ein neuer Besucherrekord aufgestellt wurde. Das Kindertheater hatte 20 000 Besucher, das Erwachsenentheater 12 700.

Der Vogelhändler

Der Freudenberger Fassung vom „Vogelhändler“ hat sich Britt Löwenstrom angenommen. Sie hat aus Carl Zellers Operette in drei Akten ein wortwitziges Lustspiel in zwei Akten gemacht. Stichwort Lust: „Ein bisschen anrüchig darf es ja auch mal sein“, sagt Löwenstrom mit Blick auf eine Tanzszene, die sie im berühmten Moulin Rouge spielen lässt, „das wollte ich schon immer einmal auf die Bühne bringen.“

Im ersten Akt wird das komplette Bühnenbild das Dorf darstellen, das in Aufruhr gerät, als sich der Kurfürst anmeldet und Postbotin Christel ihre Chance ergreift, den Vogelhändler Adam zu heiraten. Bekannte Lieder wie „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ und „Ich bin die Christel von der Post“ sind in neu interpretierter Fassung zu hören. Ein besonderes Extra: Im Programmheft zum Vogelhändler findet sich ein Liedtext, der das Publikum zum Mitsingen bewegen soll. 80 Personen fasst das Ensemble, erstmalig wird es auch Vorstellungen unter der Woche geben.

Die Kleine Hexe

Andrea Geldsetzer und Kartin Krämer waren schon vor 17 Jahren aktiv dabei, als die Freilichtbühne letztmals „Die Kleine Hexe“ von Otfried Preussler aufführte. Einen „echten Klassiker“ nennt Geldsetzer das Stück, in dem eben jene kleine Hexe satt hat, im zarten Hexenalter von „erst“ 127 Jahren nicht in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg mittanzen zu dürfen. Krämer hat sich für die Neuauflage einige Besonderheiten einfallen lassen, in ihrer Version sollen Buch- und Theaterfassung miteinander verschmelzen. So wird es eine komplette Schneelandschaft geben und eine neue Fastnachtsszene mit viel Pyrotechnik – eine Hexe will schließlich ordentlich hexen. Auch„Kräx“, der Bruder des Raben „Abraxas“, wird seinen Auftritt haben. Abraxas übrigens wird als Marionette u n d als Handpuppe zu sehen sein.

Die kleine Hexe spielen Lena Quarg (17), Franziska Köster (23) und Chiara Gieseler (17). Diese Wechsel der Hauptdarstellerin sei nötig, erklärt Geldsetzer, schließlich spielt jeder der drei „zwei Stunden stramm durchs Stück“.

Insgesamt ist das Ensemble 97 Personen stark, die Kinder-Rollen sind teilweise dreifach besetzt. Zusätzlich zu den 16 regulären Vorstellungen wird es 18 weitere für Schulen und Kindergärten geben. An einigen Stellen schafft es Live-Musik ins Stück, etwa wenn der „Maroni-Mann“ seinen Auftritt hat.