Hilchenbach/Kreuztal/Netphen. .

Die Bürgerinitiative-weniger-Lärm-B508-B62 macht sich stark für die Aufnahme weiterer Ortsumgehungen zwischen Siegerland und Wittgenstein in den Bundesverkehrswegeplan. Bundesverkehrsminister Dobrindt, NRW-Landesverkehrsminister Groscheck, Arnsbergs Regierungspräsidentin Ewert und Siegen-Wittgensteins Landrat Müller sind Adressaten eines Schreibens, das dieser Forderung Nachdruck gibt.

Die Bürger aus dem Raum Allenbach, Kredenbach und Dreis-Tiefenbach fordern darin die vollständige Aufnahme der so genannten „Route 57“ in den Gesetzesentwurf, der vor zwei Wochen veröffentlicht wurde und bislang lediglich die Südumgehung Kreuztal in der höchsten Stufe des vordringlichen Bedarfs einordnet. Die Ortsumgehungen Kredenbach und Hilchenbach hingegen werden (wie berichtet) als weiterer Bedarf geführt: „Hier muss unbedingt eine höhere Bewertung erfolgen, mit der eine Realisierung dieser Projekte in den kommenden Jahren möglich ist“, lautet die Kernforderung der Nordsiegerländer.

Auch die übrigen Ortsumgehungen, die die Route 57 bilden, müssten in den Verkehrswegeplan aufgenommen werden. Dabei räumt die Initiative ein, dass die Straßenführung so verlaufen müsse, wie sie von Straßen NRW bereits geplant worden sei – nämlich auf der Kammlinie südlich von B 508 und B 62. Ortsnahe Lösungen seien für das Ferndorftal „schwer vorstellbar“, ohne die Lebensqualität der Anwohner zu beeinträchtigen.

Belastungen jetzt schon unzumutbar

In ihrem Schreiben weist die Bürgerinitiative darauf hin, dass mit der Route 57 das wachsende Verkehrsaufkommen auf B 508 und B 62 reduziert würde. Schon jetzt seien die damit verbundenen Belastungen unzumutbar – nicht nur in Ferndorf, Kredenbach, Dahlbruch und Allenbach, sondern auch in Hilchenbach, Vormwald und an der Kreisstraße 31 in Grund sowie in Dreis-Tiefenbach, Netphen und den anschließenden Ortsteilen entlang der B 62. Arbeitnehmer, die unter „enormen Fahrzeiten und Verkehrsstress“ litten, erführen durch die Ortsumgehungskette eine „spürbare Erleichterung“. Auch für die Fußgänger an den beiden Bundesstraßen erhöhe sich die Verkehrssicherheit.

Die Altkreise Siegen und Wittgenstein bekämen eine bessere Verbindung, die den Wittgensteiner Unternehmen den Weg zu den Fernstraßen erleichterten. Nicht zuletzt steige die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen aus Hilchenbach und dem Wittgensteiner Land durch geringere Transportkosten und Reisezeiten sowie bessere Erreichbarkeit. Mehr Mobilität für die drei Wittgensteiner Kommunen erhofft sich die Bürgerinitiative ebenso, zumal „der Öffentliche Personennahverkehr zwischen Siegerland und Wittgensteiner Land...doch sehr bescheiden“ sei.

Seit 30 Jahren werde über eine bessere Anbindung Wittgensteins diskutiert; eine weitere Verzögerung sei inakzeptabel. Rücksicht auf die Naturverträglichkeit sei selbstverständlich, „obwohl von Kreuztal bis zur Kronprinzeneiche keine Naturschutzvorrangfläche, kein Naturschutzgebiet oder Biosphärenreservat betroffen“ sei. Schließlich weist die Initiative auf die Unterstützung hin, die 16 400 Menschen mit ihrer Unterschrift geleistet haben.