Siegen-Wittgenstein.

In der Wirtschaftsförderung trennen sich die Wege der bisher unter dem Dach der „KM:SI“ seit 2007 gemeinsam engagierten Akteure: Landrat An­dreas Müller will die klassischen kommunalen Aufgaben der Wirtschaftsförderung zurück ins Kreishaus holen — dazu gehören zum Beispiel die Gewerbeflächenbörse und die Bildungsberatung. Unternehmensnahe Dienstleistungen wie zum Beispiel die Existenzgründingsberatung und die Pflege von Branchennetzwerken sollen dagegen den Partnern wie zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer oder dem Verein Startpunkt 57 überlassen werden.

Die Gremien des Kreistages haben in den letzten Wochen die Kreisverwaltung beauftragt, die erforderlichen Beschlüsse vorzubereiten — am Freitag war abschließend der Kreistag an der Reihe. Unter dem Strich geht es um die Quasi-Auflösung der „Kompetenzregion Mittelstand: Siegen-Wittgenstein“, indem die nicht kommunalen Gesellschafter Sparkasse, Volksbank, IHK und Universität aus der Gesellschaft ausscheiden. „Gegebenenfalls“ könne die KM:SI nach einer Umfirmierung erhalten bleiben, heißt es in der Vorlage. Der ehemaligen Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Kreis und Stadt Siegen bliebe als Hauptaufgabe die Bewirtschaftung und Verwaltung der Immobilien des Technologiezentrums.

Neue Jobs für die Mitarbeiter

Gegründet worden war die öffentlich-private Wirtschaftsförderung, um das Technologiezentrum aus einer finanziellen Schieflage ­herauszuholen. Dass die KM:SI sich nicht selbst finanziert, sondern kommunale Zuschüsse braucht, war vor allem der SPD-Fraktion ein Dorn im Auge. Landrat Andreas Müller arbeitet seit seinem Amtsantritt im Juni 2014 an der Entflechtung der KM:SI: Eine Reihe von Mitarbeitern wurde in einen neu bei der Kreisverwaltung gebildeten Fachservice zurückgeholt, KM:SI-Geschäftsführer Reinhard Kämpfer ist nicht mehr zugleich Wirtschaftsreferent des Kreises.

13 Beschäftigte arbeiten noch bei der KM:SI. Es werde angestrebt, ihnen eine „adäquate Folgebeschäftigung anzubieten“ und „auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten“, heißt es in der Vorlage für den Kreistag. Neu zu ordnen sind dann auch die Eigentumsverhältnisse: Die Gebäude an der Birlenbacher Straße gehören teils der kreiseigenen Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft (BBG), teils der Kreissiedlungsgesellschaft (KSG) oder der KM:SI selbst.