Siegen-Wittgenstein. .
Die Rothaarbahn hat ein Problem mit ihrem Fahrplan — nicht nur, weil die Hessische Landesbahn als neuer Betreiber zu wenig und zu unerfahrenes Personal oder einen zu hohen Krankenstand hat. Auch nach den Wochen der Zugausfälle und des Busersatzverkehrs auf einigen anderen Linien der Dreiländerbahn steht die Diagnose: „Ein pünktliches Verkehren der Züge der RB 93 (ist) derzeit nicht möglich.“
Die Feststellung steht in einer Vorlage, die Günter Padt, Geschäftsführer des Zweckverbandes Personennahverkehr (ZWS), der am Donnerstag ab 17 Uhr in der Lyz-Aula tagenden Zweckverbandsversammlung vorlegt und mit der sich am Dienstag, 15. März, auch der übergeordnete „Nahverkehr Westfalen-Lippe“ in Unna befassen wird. Die Gremien sollen ein „Übergangskonzept“ in Auftrag geben, das bis Ende 2017 gelten soll. Dann erst sind die Langsamfahrstellen beseitigt, die die Bahn jetzt abbremsen. Beschleunigend wirken sollen auch Signal-Umbauten in Hilchenbach und ein neues Gleis in Betzdorf.
Alternative: Weniger Stationen
Vorgeschlagen wird nun eine Fahrplanänderung: Die Rothaarbahn soll künftig in Betzdorf vor dem Rhein-Sieg-Express ab- und ihm nicht mehr hinterherfahren; entsprechend müssen die Fahrzeiten auf der gesamten Strecke verändert werden, was andere „negative Effekte“ nach sich ziehen werde. Tatsächlich untersucht wurde auch, die Linie in Siegen zu trennen – eine Forderung, die im Verkehrsausschuss des Kreistages noch energisch zurückgewiesen wurde.Realisiert wird das deshalb nicht, weil im Siegener Bahnhof, der gerade umgebaut wird, für den zusätzlichen Zug kein Gleis frei ist. Verworfen wurde auch die Alternative, dass mindestens zwei Haltepunkte ausgelassen werden.