Wilnsdorf. . Der Vertrag über die Zwischennutzung des ehemaligen Klarissenklosters als Flüchtlingsunterkunft endet am 31. Dezember. 2017 soll dort ein Hospiz entstehen.

59 Männer, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, wohnen derzeit in dem ehemaligen Klarissenkloster auf der Eremitage. Im Dezember hatte die Gemeinde Wilnsdorf begonnen, Asylsuchende dort unterzubringen. „Jetzt ist das Gebäude voll belegt“, sagt Gemeindesprecherin Stefanie Gowik. Vorerst bis zum 31. Dezember werden Flüchtlinge dort leben. Dann endet der Vertrag über die Zwischennutzung, den die Gemeinde mit der katholischen Kirchengemeinde St. Marien aus Siegen geschlossen hat.

„Das Gebäude wird sozusagen an das St. Marien-Krankenhaus verkauft“, sagt Pfarrer Wolfgang Winkelmann, Leiter des Pastoralverbunds Siegen-Mitte. Das Krankenhaus will gemeinsam mit der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein das frühere Kloster zu einem Hospiz mit geistlichem Zentrum umwandeln.

Mitten in den Planungen

Die Vorbereitungen hatten bereits im vergangenen Jahr begonnen. Doch der Mangel an Wohnraum für Flüchtlinge hatte die Verantwortlichen veranlasst, eine vorübergehende Nutzung des Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft zu ermöglichen. „Wir stecken derzeit mitten in den Planungen für das Hospiz“, sagt Krankenhaus-Sprecher Dr. Christian Stoffers. Die Architektenentwürfe lägen bereits vor. Was das Vorhaben kosten wird, stehe noch nicht fest: „Das lässt sich derzeit nicht taxieren.“

Erweiterung im Jahr 1953

Zu der mehr als 300 Jahre alten Wallfahrtstätte Eremitage gehören unter anderem eine Kapelle, ein Heiligenhäuschen, ein Kreuzweg und ein Waldaltar.

Die Wallfahrtstätte wurde 1953 mit dem Kloster des Klarissenordens erweitert, das 2014 aufgegeben wurde.

Acht Hospizplätze werden in dem ehemaligen Kloster geschaffen, sagt Stoffers. Der Hospizbereich soll eine Gesamtfläche von 670 Quadratmetern umfassen, das geplante geistliche Zentrum 560. 140 Quadratmeter sind für einen Gästebereich und Gemeinschaftsraum vorgesehen.

„Es muss allerdings noch einiges getan werden, um das Gebäude als Hospiz zu nutzen und moderne Standards zu erfüllen“, erklärt Stoffers. Das Innere des früheren Klosters sei „sehr kärglich“, es gehe bei der Einrichtung vor allem darum, „eine entsprechende Atmosphäre“ zu schaffen für Menschen, die dort ihre letzte Lebensphase verbringen wollen. „Wir haben uns dafür auch schon andere Hospize angeschaut.“

Bislang gibt es nur eine Einrichtung dieser Art im Kreis Siegen-Wittgenstein: das evangelische Hospiz Siegerland am Jung-Stilling-Krankenhaus. „Wir haben die Kollegen frühzeitig darüber informiert, was wir planen“, sagt Stoffers. „Es darf dabei keinen Wettbewerbsgedanken, keine Konkurrenz geben.“ Stoffers sieht einen Bedarf für ein weiteres Hospiz in der Region. Er blickt dabei aber vor allem „in Richtung Rheinland-Pfalz: „Denn dort gibt es zu wenig Hospizplätze.“