Buschhütten. .
Wenn die Löschgruppe Buschhütten zu Einsätzen gerufen wird, herrscht am Ende der Sackgasse, in der sich das Gerätehaus befindet, oft drangvolle Enge. Aus allen Richtungen strömen die Feuerwehrleute herbei. Möglicherweise gerade dann, wenn Schule und Kindergarten gegenüber der Ausfahrt gerade zu Ende sind oder im angrenzenden Geschäftszentrum Großeinkaufstag ist.
Der Standort Schulstraße ist alles andere als ideal. Dazu kommt, dass das Jahrzehnte alte Gebäude längst nicht mehr heutigen Standards entspricht. Es gibt keine ausreichenden sanitären Einrichtungen, und der Schulungsraum ist zu klein. Ein teurer Umbau lohnt sich nicht. Wenn auch noch 2017 ein drittes Fahrzeug hinzukommt, geht gar nichts mehr.
Erreichbarkeit verbessert
Dieser Zustand wird sich in einigen Monaten ändern. Denn in einem Jahr spätestens soll das neue Feuerwehrgerätehaus stehen – in Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Firma Achenbach, die an der Nordseite ihres Betriebsgeländes das Grundstück (neben dem Austragungsort für das Hähnewettkrähen am 1. Mai) für den Neubau zur Verfügung stellt, das Gebäude in Eigenregie errichtet und für mindestens 25 Jahre an die Kommune vermietet.
„Das war in höchster Not ein rettender Gedanke“, sagte Bürgermeister Walter Kiß, als er am Freitag mit Kämmerer Michael Kass, Dr. Gabriele Barten von der Firmen-Geschäftsleitung, Techniker Peter Haub und Stadtfeuerwehrchef Berthold Braun das Projekt vorstellte. Für Kreuztal ist es das erste Mal, dass ein Vorhaben auf Basis einer öffentlich-privaten Partnerschaft in einer solchen Größenordnung stattfindet.
Da bei Feuerwehreinsätzen der Zeitfaktor eine wichtige Rolle spielt, wird die Erreichbarkeit künftig deutlich verbessert sein. Die Achenbach-Mitarbeiter zum Beispiel haben über das Firmengelände direkten Zugang zum Feuerwehrhaus; die anrückenden Kameraden finden über die Zufahrt von der Siegener Straße ungehindert den Weg dorthin. Einsätze auf der Hüttentalstraße, deren Auffahrt ganz in der Nähe ist, werden noch rascher ausgeführt werden können.
Die Firma Achenbach ist seit jeher mit der Feuerwehr verbunden, gehören der örtlichen Gruppe doch zahlreiche Mitarbeiter an. Überdies werden im Betrieb gern auch Übungen abgehalten. Daher bot sich an, das ungenutzte Gelände für den Bau des Gerätehauses freizugeben, als Ausdruck des besonderen Vertrauensverhältnisses zwischen Unternehmen und Stadt, wie es Dr. Gabriele Barten ausdrückte. Für die Stadt wie auch für die Firma sei es eine „win-win-Situation“, von der beide gleichermaßen profitieren. Dabei datiert dieses Verbundenheit zur Feuerwehr nicht erst aus jüngerer Zeit, zumal bereits vor 70 Jahren der erste Krankenwagen der damaligen Gemeinde auf Firmenkosten angeschafft wurde.
Das neue Feuerwehrhaus wird einen professionellen Schulungsraum, moderne nach Geschlechtern getrennte Sanitäranlagen und die dringend benötigte dritte Garage beherbergen. Dort wird der neue Gerätewagen Logistik (GWL) untergebracht sein.
Ebenfalls vorgesehen ist eine komplett ausgestattete Industrieküche, zumal die Löschgruppe Buschhütten stadtweit als Versorgungseinheit fungiert.
Das neue Feuerwehrhaus wird 40 Meter lang und 16 Meter breit sein. Baubeginn soll im Frühjahr, Ende der Fertigstellung spätestens Anfang 2017 sein.