Lützel. . Für 30.000 Euro hat der Skiverein Lützel eine gebrauchte Pistenraupe gekauft. Vereinsvorsitzender Mario Bülow hofft auf Zuschüsse.
Die Pistenraupe ist da – das Geld aber jetzt weg. „Wir sind ziemlich blank, haben keine Reserven“, sagt Mario Bülow, Vorsitzender des Skivereins Lützel. Weil der alte Pistenbully wegen eines Maschinenschadens nicht mehr zu reparieren war und die Liftgemeinschaft Gillerberg sich selbst kein Ersatzfahrzeug leisten konnte, half der Skiverein – unter anderem mit einem Spendenfest und Sponsorenlauf. 20 000 Euro seien durch Spenden zusammengekommen, doch für den Pistenbully zahlte der Verein 30 000 Euro. Ein guter Preis? „Nein“, sagt Mario Bülow, „ganz sicher nicht“.
Ausbau der Garage nötig
Kleinere Pistenraupen seien deutlich teurer als größere Modelle. „Aber wir brauchen ein solches Fahrzeug, um damit auch schmalere Bereiche auf dem Hang befahren zu können.“ Dennoch ist der neu angeschaffte Pistenbully – „ein guter gebrauchter mit 50 Betriebsstunden“ – etwas größer als der alte, was wiederum ein neues Problem mit sich bringt. „Er passt nicht mehr in die Garage. Wir müssen sie um ein bis anderthalb Meter erweitern, was wiederum Geld kostet. So kommt eins zum anderen.“ Derzeit stehe der Bully noch in einer Halle am Waldrand – kein Standort für einen Einsatz auf der Piste. „Wir wollen die Garage rechtzeitig vor dem ersten Schnee noch entsprechend ausbauen.“
Weil die Vereinskasse so gut wie leer ist, hofft Mario Bülow nun auf Zuschüsse des Touristikvereins oder der Stadt Hilchenbach – „falls der Haushalt das überhaupt erlaubt“, sagt Mario Bülow. Wie Bürgermeister Holger Menzel erklärt, ist das aber ziemlich unwahrscheinlich. „Der Haushalt lässt das wohl nicht zu, wir haben leider keine Möglichkeiten.“ Erst kürzlich führte Menzel ein Gespräch mit dem Vorstand des Skivereins. Dabei ging es auch um die Frage, wie sich das Gebiet touristisch attraktiver gestalten lässt. „Wichtig wäre zunächst, dass die Liftschänke mit einer Außengastronomie wieder betrieben wird. Dafür fehlt allerdings ein Investor, obwohl es sich wirtschaftlich sicherlich rentieren würde, zumal der Rothaarsteig dort direkt vorbeiführt.“
Jürgen Wetter, Projektentwickler aus Meerbusch, wollte das Gebiet vor fünf Jahren sommertauglich machen. Sein Plan: 20 Übernachtungshütten im Bereich der Liftschänke – für Wanderer, Fahrradfahrer, Kletterer. Doch die Bezirksplanungsbehörde sprach sich gegen den Standort am Skihang aus.
Auch für einen alternativen Vorschlag – einen Standort am Südhang hinter Gillerbergstraße und Liftschänke – fehlt die landesplanerische Zustimmung. „Das ist schade“, sagt Bülow, „das hätte ich gerne dort gesehen“. „In Winterberg dürfen dafür Millionen ausgegeben werden, uns fehlt offenbar die Lobby.“
Milde Winter
Bürgermeister Menzel spricht von einem „komplexen Thema“ – unter anderem wegen des angrenzenden Schutzgebiets. „Wir müssen deshalb noch einmal mit der Bezirksregierung sprechen.“ Von den zunehmend milderen Wintern kann das Skigebiet wohl alleine nicht mehr leben.
Jetzt hofft Bülow vor allem auf den Start der Skisaison. Bislang fehlte dafür der Schnee. „Um den mache ich mir keine Sorgen, der kommt noch, wahrscheinlich ja schon in dieser Woche.“ Der Pistenbully stünde damit vor seinem ersten Einsatz auf dem Giller.