Siegen. Medienspektakel um einen verwahrlosten Fundhund, Tiermessies und eine neue Katzenquarantäne: Hinter dem Tierheim Siegen liegt ein turbulentes Jahr.

Hinter dem Tierheim Siegen liegt ein turbulentes Jahr. Fundhund Peter wird zum Fernsehstar, eine neue Katzenquarantäne wurde gebaut und eine Tierhalterin aus Eiserfeld sorgte für Ärger mit den Behörden. Außerdem warten derzeit 61 Hunde, 77 Katzen und 328 Kleintiere auf ein neues Zuhause. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen des Jahres 2015.

Was gibt es Neues von Peter?

Peter wurde im Juli auf einem Schotterplatz in Welschen Ennest gefunden. Jemand hatte ihn dort zum Sterben abgelegt. Sein Zustand war erbärmlich. Der kleine Hund bestand

Fundhund Peter ist wieder fit.
Fundhund Peter ist wieder fit. © Antonia Jost

nur noch aus Haut, Knochen und Ungeziefer. Doch die Mitarbeiter des Tierheims Siegen päppelten Peter liebevoll auf und er entwickelte sich zu einem wuscheligen Energiebündel. Begleitet wurde sein Schicksal von einer Welle der Empathie, die es bislang noch nicht gab im Tierheim Siegen – vor allem online. Auch mehrere Fernsehsender, wie das Sat1 Frühstücksfernsehen oder die VOX-Sendung von Martin Rütter berichteten. Sehr viele Spenden gingen ein. Ein Herrchen fand Peter allerdings bislang noch nicht. Derzeit stehen für ihn rund acht potenzielle Herrchen und Frauchen auf der Interessentenliste. Doch um Peter mit nach Hause nehmen zu können, müssen alle Faktoren stimmen: Der Rüde mag keine Kleintiere und ist sehr aktiv, er braucht viel Bewegung sowie uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Doch diese Möglichkeiten kann ihm leider nicht jeder bieten.

Tiermessies – wie oft kommt sowas eigentlich vor?

Dass Tierliebe auch zu weit gehen kann, zeigt der Fall einer Frau aus Eiserfeld. Das Tierheim nahm Ende Oktober 19 Tiere in Obhut. Die Tierheim-Mitarbeiter wurde von der Polizei zu der Wohnung gerufen, in der sieben Hunde, zwei Katzen, sechs Vögel sowie jeweils zwei Kaninchen und Meerschweinchen lebten. Nicht das erste Mal, dass der Tierschutzverein in diesem Haus aktiv wurde. Die Tiere blieben allerdings nicht lang im Tierheim. Die Mitarbeiter mussten einer Anordnung des Kreisveterinäramts folgen und die Tiere wieder herausgeben. „Solche Fälle von Messie-Tierhaltung haben wir durchschnittlich ein- bis zweimal im Jahr. In den Ballungsgebieten kommen solche Fälle leider fast wöchentlich vor“, so Neumann.

328 Kleintiere suchen ein neues Zuhause.
328 Kleintiere suchen ein neues Zuhause. © Antonia Jost

Wie sieht es bei den anderen aus?

Im Tierheim warten derzeit 61 Hunde, 77 Katzen und 328 Kleintiere auf ein neue Besitzer. Darunter zum Beispiel die verschmuste Katze Minka oder Gelbbrustara Gojo, der schon viele Jahre im Tierheim lebt. Gerade für die Katzen hat sich Ende dieses Jahres viel verändert. Denn die neue Katzenquarantäne wurde errichtet. Das neue Gebäude hat zwei Stockwerke und wird mehrere Räume mit Boxen für Katzen, einen Raum mit Boxen für Kleintiere, eine Hundedusche, mehrere Krankenzimmer, einen Aufnahmeraum, Büros, einen Personalraum, zwei Küchen und ein Zimmer für Hunde haben.

Eignen sich Tiere als Weihnachtsgeschenk?

Gerade zur Weihnachtszeit werden gern Tiere (insbesondere Welpen) verschenkt. Tierheimleiter Tobias Neumann erklärt, welche Regeln eingehalten werden müssen. „Die Jahreszeit spielt bei der Anschaffung eines Tiers keine Rolle, allerdings ist ein Tier als Geschenk ethisch fragwürdig und sollte – wenn überhaupt – nur innerhalb der Familie verschenkt werden. Allerdings sind gerade die Feiertage belastend für ein neues Haustier. Wenn jemand viel Zeit und keinen Stress um Weihnachten mitbringt und uns damit garantieren kann, dass sich das Tier gut einleben kann, haben wir prinzipiell keine Einwände.“

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