Freudenberg. .
Um Johann Peter Stahlschmidt – der den Grundstock für die Uhrenmanufakturen in Freudenberg legte – ging es in einem Vortrag des Uhrenhistorikers Ian D. Fowler. Das erneut voll besetzte Mittendrin-Museum zeigte das hohe Interesse an der Siegerländer Uhrmachertradition wie auch die Wertschätzung des Fachwissens des Referenten.
Ian D. Fowler sieht in ihm nicht nur einen wichtigen Uhrmacher der engeren Region, sondern bedeutend für die Uhrengeschichte des 18. Jahrhunderts insgesamt: „Denn über ihn wissen wir viel!“ Zahlreiche Quellen belegen das Wirken des 1751 in Plittershagen geborenen Mannes.
1777 Lehre bei Spies abgeschlossen
Er ist das älteste von neun Kindern; mit zwölf Jahren trifft ihn das Schicksal, Vollwaise zu sein. Und es dauert bis zu seinem 23. Lebensjahr, als er in Siegen seine Uhrmacherlehre beginnen kann. „Ob es dafür familiäre Gründe gibt?“ Ian D. Fowler stellt Vermutungen an: Die Tante von Johann Peter Stahlschmidt ist mit Johann Heinrich Daub aus Niederndorf verheiratet. Und die Mutter seines Lehrmeisters Johann Georg Spies ist ebenfalls eine geborene Daub aus Niederndorf. Jedenfalls schließt Stahlschmidt seine Lehre im Juli 1777 bei Spies in Siegen erfolgreich ab und macht sich umgehend als Wandergeselle auf den Weg. Am längsten wirkte er in Hamm und Münster. Später schaffte er ganz erstaunlich Werke, die bis heute seit über 200 Jahren Bestand haben und „auch immer noch funktionieren“.
Fowler verdeutlichte in seinem Vortrag anhand zahlreicher Fotos, wie durch typische Applikationen und die besondere pilzförmige Hammerfederverkeilung Werke von Stahlschmidt zu identifizieren sind. „Wir haben wieder sehr viel gelernt“, freute sich am Schluss 4Fachwerk-Vorsitzender Dieter Siebel.