Siegen. . Die Rap-Revue „Fahr’ deinen Film“ feiert am Freitag, 15 Oktober, Premiere. Professioneller Rap trifft klassisches Theater. Eine Siegener Geschichte über Integration und Migration.
Mit Musik, Jugend und den täglichen Fragen der Willkommenskultur setzt sich die Rap-Revue „Fahr’ deinen Film“ auseinander. Die Apollo-Eigenproduktion stammt aus der Feder von Werner Hahn. Zusammen mit dem Siegener Rapper Mohamed El-Chartouni kreierte er eine Geschichte, die versucht, ein gemeinsames Lebensgefühl zu schaffen. „Es geht um Integration und Migration, auch Klischees werden aufgegriffen“, sagt Magnus Reitschuster, Intendant des Apollo-Theaters.
Siegener Rap und elektronische Beats gepaart mit Gitarren, Bass und Schlagzeug – die Band „Fläshmob“ setzt musikalische Akzente und liefert die Geschichte. Diese spielt in einem heruntergekommenen Proberaum. Die multinationale Band steht kurz vor einer CD-Aufnahme, doch die Nerven gehen den Mitgliedern durch. Nichts funktioniert so, wie es sollte.
Die Musiker tauchen zu spät auf, Rapper „B.E.“ ist sichtlich genervt. Als plötzlich das Telefon läutet und sich die Fernseh-Reporterin Susanne Siegburg ankündigt, ist das Chaos perfekt. Sie will spontan einen Beitrag über gelungene Integration mit der „Boy-Group“ drehen. „Choreos“ will sie den Zuschauern zeigen, „was Leichtes zwischen Abendessen und den 20 Uhr-Nachrichten“ soll es werden. Dem Rapper platzt der Kragen: „Wenn du ein paar weichgezeichnete Bildschirmschoner suchst, bist du hier falsch“, brüllt er. Schräge Szenen – und ungemein witzig.
Eine Besonderheit: El-Chartouni und seine Siegener Band „Fläshmob“ werden nicht nur ihre Songs darbieten, sondern selbst schauspielern. Hauptdarsteller Mohamed El-Chartouni: „Ich musste beim Lesen des Skripts an vielen Stellen lachen, weil Werner jeden einzelnen Charakter unserer Band so gut getroffen hat, auch die Sprache jeder Person.“
Herzensangelegenheit
Der Rapper libanesischer Abstammung hat reichlich Bühnenerfahrung – auch im Apollo. Die Rap-Revue ist aber ein besonderes Projekt für ihn, auf das er lange hingearbeitet und für das er Mitstreiter gefunden hat. „Es war ein riesiges Herzensanliegen und ich hoffe, die Jugendmusikkultur bewegt die Leute“, sagt Autor Werner Hahn.
„Das ist kein Multikulti-Kitsch-Projekt. Wir hinterfragen die deutsche Willkommenskultur und gehen ironisch mit den Themen um“, sagt Christine Tretow, zuständig für die Dramaturgie. Regisseur und Autor Werner Hahn haben etwas Phantastisches geschaffen, sagt sie. Zuschauer „sollen mit „Fahr’ deinen Film“ ein bestimmtes Gefühl, eine gute Zeit verbinden“, sagt der Rapper. Und Hahn ist überzeugt, dass niemand den Saal unverändert verlassen wird.
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