Siegen/Arnsberg/Burbach. . 700 statt bislang offiziell 500 Asylsuchende werden auf dem Gelände der ehemaligen Siegerlandkaserne Platz finden. Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers stiftete mit einer Mitteilung Verwirrung.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird zusätzliche Gebäude anmieten, um auf dem Gelände der ehemaligen Siegerlandkaserne in Burbach 700 statt bislang – offiziell – 500 Flüchtlinge aufnehmen zu können. Die bestehende Infrastruktur werde genutzt, das Personal entsprechend aufgestockt, sagte Kreissprecher Torsten Manges.

Verwirrung hatte Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers gestiftet. Er vermeldete am Freitagmorgen offiziell, nach seiner "Intervention" werde die Unterkunft nun doch nicht um 200 Plätze erweitert, es bleibe bei der Höchstbelegung von 500 Flüchtlingen. Manges erklärte indes, es sei nie angedacht gewesen, mehr Menschen in bereits belegten Gebäuden unterzubringen.

Holprige Kommunikation

„Kommunikationsprobleme“ habe es gegeben, erklärte Ralf Ciekanowski von der Bezirksregierung Arnsberg. „Normalerweise sprechen sich die Leute vorher ab und geben dann eine gemeinsame Mitteilung heraus.“

Ewers schilderte den Hintergrund so: Ende voriger Woche sei Landrat Andreas Müller an ihn herangetreten. Dessen Anliegen: 350 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge schaffen – unter anderem in Burbach. „Da habe ich ihm erklärt, dass das nicht tragbar ist.“

Am Montag teilte der Kreis mit, dass die Kapazität der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZAE) in Burbach von 500 auf 700 Plätze erhöht worden sei. Darüber habe er sich gewundert, sagte Ewers. „Ich habe deshalb eine Mail an die Regierungspräsidentin geschrieben. Denn der Kreis kann das nicht entscheiden, es ist Sache der Bezirksregierung.“

Freitagnachmittag erklärte Ewers dann, er habe verhindert, dass die Höchstbelegung in der Unterkunft erweitert wird. „Wenn zusätzliche Gebäude auf dem Gelände angemietet werden, kann das die Situation verbessern.“ Überbelegungen hätten bereits zu Problemen geführt, das Personal befinde sich in einer „angespannten Situation“.

Derzeit wohnen laut Einrichtungsleiter Hubert Multhaup 520 Menschen in der Unterkunft. Bei einer Erhöhung der Kapazität auf dem Gelände könne er „kurzfristig zwei bis drei Helfer abstellen“, vieles laufe in der Flüchtlingshilfe über Improvisation.

Weitere Gespräche

Ciekanowski sagte, es herrsche Unklarheit darüber, ob die zusätzlichen 200 Personen in einer Erstaufnahmeeinrichtung (EAE), Zentralen Unterbringungseinrichtung oder Notunterkunft Platz finden werden. Weitere Gespräche werde es in der nächsten Woche geben.