Siegen. . Die Notunterkunft an der Universität Siegen wird auf 450 Plätze erweitert, da nun auch Menschen in der ehemaligen Haardter-Berg-Schule untergebracht werden.
Wie bereits in Burbach und Bad Laasphe wird nun auch in Siegen die bestehende Notunterkunft des Landes NRW zur Erstaufnahme von Flüchtlingen erweitert. Derzeit werden in der Dreifachturnhalle maximal 200 Menschen untergebracht. Die Zahl der Plätze soll nun auf 450 erweitert werden. Neben der Sporthalle der Universität wird die Haardter-Berg-Schule zur Unterbringung genutzt.
Fertig am kommenden Montag
Universität und Stadt kommen damit erneut dem „wachsenden Unterbringungsdruck für Flüchtlinge und Asylbewerber“ nach, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die zusätzlichen Plätze werden gerade unter Federführung der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt vorbereitet. Zum kommenden Montag sollen die Räume bezugsfertig sein. Per Ausschreibung sucht die Stadt derzeit einen Caterer, der die Verpflegung der Flüchtlinge übernimmt. Derzeit versorgt das Studentenwerk die Menschen.
Uni hat seit langem Interesse am Gebäude
Die Schule steht seit den Sommerferien leer.
Erst vor rund vier Jahren wurden rund 1,2 Millionen Euro in einen Erweiterungsbau investiert.
Im Jahr 2011 bekundete die Universität schriftliches Interesse an der Schule.
Seit Juli stellt die Universität ihre Dreifach-Sporthalle zur Verfügung, die Notunterkunft wird aktuell in Amtshilfe von der Stadt Siegen betrieben. Bereits seit einigen Tagen werden auch Räume in der benachbarten ehemaligen Haardter-Berg-Schule für die Verpflegung, den Aufenthalt und die Kinderbetreuung genutzt. All dies fand bisher hauptsächlich in Zelten vor der Sporthalle statt, was angesichts des nahenden Winters keine optimale Lösung darstellt.
Die Stadt Siegen hat nun in Abstimmung mit der Bezirksregierung beschlossen, das Schulgebäude bis April 2016 für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.
Die Universität sichert ihre Unterstützung zu: „Wir stehen weiterhin zu unserer humanitären Verantwortung und sind bereit zu helfen. Wir haben bisher eine bemerkenswerte Willkommenskultur geschaffen und möchten diese im Rahmen unserer Möglichkeiten, aber auch Grenzen fortsetzen“, sagt Rektor Holger Burckhart.
Dies eröffnet die Möglichkeit, in der Notunterkunft 250 weitere und somit insgesamt bis zu 450 Menschen unterzubringen. Die Bezirksregierung Arnsberg als belegende Organisation stimmte der Erweiterung bereits zu.
Siegens Bürgermeister Steffen Mues macht deutlich, dass die Stadt sowohl logistisch wie personell die Belastungsgrenze überschritten hat: „Eigentlich geht nichts mehr; die Kolleginnen und Kollegen sind am Limit, zumal die Flüchtlinge oftmals praktisch vor unserer Tür stehen und es kaum noch Vorlaufzeiten gibt.“ Dank der guten Zusammenarbeit mit der Universität und Ehrenamtlichen wie Studenten, Anwohnern und Vereinen, werde immer eine Lösung gefunden – „und diese Lösung ist häufig auch noch vorbildlich“.
Stadt sucht weitere Unterkünfte
Die erhöhte Platzzahl und die Unterbringung in zwei Gebäuden stelle alle Beteiligten vor größte Herausforderungen, betont Mues. Wichtigstes Ziel dabei sei auch weiterhin, möglichst reibungslose Abläufe und eine friedliche Stimmung in der Unterkunft zu gewährleisten. „Dies wird langfristig nur durch personelle Aufstockung in allen Bereichen gelingen“, so Bürgermeister Steffen Mues in Richtung Land.
Da nicht damit zu rechnen sei, dass die Zahlen zurückgehen, werde derzeit im Stadtgebiet nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten gesucht, teil die Stadt mit.
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