Freudenberg. . SPD-Kandidatin Nicole Reschke hat am Sonntag die Stichwahl um das Amt der künftigen Freudenberger Bürgermeisterin gewonnen.

Reschke bekam mit 67,15 Prozent doppelt so viele Stimmen wie ihre Mitbewerberin Heide Batz von der CDU. Allerdings waren nur 39,4 Prozent der Wahlberechtigten dem Wahlaufruf gefolgt. Die Stichwahl war notwendig geworden, weil im ersten Wahlgang am 13. September keiner und keine der vier Kandidaten und Kandidatinnen die absolute Mehrheit bekam.

Schon das allererste Teilergebnis, das der Beamer auf die Leinwand im Ratssaal projizierte, ließ erkennen, welchen Verlauf die Auszählung der 26 Stimmbezirke und drei Briefwahlbezirke nehmen würde. Niederholzklau meldete kurz nach 18 Uhr bereits 63,16 Prozent für Reschke. Und so ging es weiter: Alte Heide 61, Bottenberg 83, Alchen II 70, Niederheuslingen 86 Prozent für die Plittershagenerin, die seit vorigem Sommer schon stellvertretende Bürgermeisterin ist. Selbst in Bühl, wo der Streit um den Ischeroth noch am ersten Wahltag für den unabhängigen Kandidaten Strunk das beste Ergebnis gebracht hatte, votierten 55 Prozent für Nicole Reschke.

SPD wird im Rat stärker

Die überlegene Siegerin des Abends freute sich über den „Riesenerfolg“. Der intensive Wahlkampf habe sich gelohnt. Dennoch habe sie nicht mit einem solchen Vorsprung gegenüber ihrer unterlegenen Mitbewerberin nicht gerechnet. Vor der anschließenden Feier mit Familie und Parteifreunden müsse sie das Ergebnis erst noch verdauen.

Lange Gesichter gab es indes bei der CDU. Kandidatin Heide Batz verhehlte nicht ihre Enttäuschung und sagte, sie sei „traurig, dass es nicht geklappt“ habe. Entscheidend für ihre Niederlage sei wohl das Thema Steuererhöhungen gewesen. Batz hatte sich dafür ausgesprochen, den Weg des Kämmerers mitgehen zu wollen, der für die nächsten Jahre weitere Anhebungen der Grundsteuer B angekündigt hat. Nicole Reschke hingegen möchte dies nicht mittragen.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Johannes Werthenbach fand, seine Partei habe für die Kandidatin „gekämpft und doch verloren“. Er hätte sich ein besseres Ergebnis gewünscht. Ähnlich äußerte sich auch CDU-Fraktionschef Peter Kulik, der gleich feststellte, dass sich durch den Erfolg von Nicole Reschke die Ratsmehrheiten leicht verschoben haben. Die SPD hat nun als größte Fraktion eine Stimme mehr, weil für die künftige Bürgermeisterin ein Reservelistenkandidat ins Parlament nachrücken wird. Für Kulik geht es trotz der Wahlniederlage nun darum, dass die Sachpolitik der vergangenen Jahre weitergeführt wird.

Glückwünsche gab es für Nicole Reschke vom SPD-Unterbezirksvorsitzenden Willi Brase( MdB ) und vom ehemaligen Stadtdirektor Jürgen Sawahn, der bis 1995 die Verwaltung leitete. Nicole Reschke wird ihr neues Amt am 21. Oktober von Eckhard Günther übernehmen, der seiner Nachfolgerin ebenfalls gratulierte. Günther war seit 1999 Bürgermeister der Stadt Freudenberg.