Siegen. Nach der Insolvenz ist die bayerische „Novita Leben im Alter GmbH“ Träger. Die Personaldecke soll aufgestockt werden.
Lange herrschte bei Angehörigen und Bewohnern Ungewissheit, nun gibt es Klarheit. Das Christofferhaus bekommt mit der Novita einen neuen Träger. Am Montag stellte der neue Einrichtungsleiter Jakob Walker den Stand der Dinge auf einer Versammlung vor. Über die jüngere Vergangenheit des Hauses samt Insolvenz sagt er: „Es fehlte an Kontinuität. Abteilungen haben nicht zusammen, sondern sogar gegeneinander gearbeitet.“ Damit soll von nun an Schluss sein.
Walker erklärt Gedankenspiele, die im Verlauf der Insolvenz stattgefunden hätten: „Entweder, das Ganze geht den Bach runter, oder wir finden einen neuen Betreiber.“ Dieser wurde mit Novita gefunden.
Laut Aussage von Jakob Walker verlief die Bewohner- und Angehörigenversammlung positiv: „Uns wurden detaillierte Fragen gestellt. Es ist uns gelungen, Unsicherheit zu nehmen.“ Diese war im Vorfeld groß. Vor der Versammlung erhielt diese Redaktion die Mitteilung einer Angehörigen, deren Vater in dem Pflegezentrum lebt: „Das Christofferhaus hatte einen sehr guten Ruf. Das hat sich innerhalb der letzten Monate durch das laufende Insolvenzverfahren dramatisch geändert.“
Novita betreibt sechs weitere Pflegeeinrichtungen. Die Holding mit Sitz in Bayern erhielt den Zuschlag für das Christofferhaus, da die meisten Mitarbeiter übernommen werden und das Angebot finanziell das beste gewesen sei, erklärt Walker. Außerdem solle auch in Zukunft weiterhin im Sinne der Anthroposophie und Christengemeinschaft, der Bewegung für religiöse Erneuerung, gehandelt werden.
Kontinuität soll hergestellt werden
Für die Bewohner bedeute die neue Situation eine Verbesserung, sagt Walker: „Die Mängel, die aufgetreten sind, werden schnellstmöglich beseitigt. Außerdem wird die Personaldecke angehoben.“
Im Zuge der Insolvenz kam es in Wäscherei, Reinigung und bei Hausmeistern zu Entlassungen. Diese Stellen besetzt der neue Betreiber nicht selbst neu, sondern arbeitet in Zukunft mit heimischen Unternehmen zusammen. Mit Mitarbeitern in der Pflege, die aufgrund der unsicheren Situation selbst gekündigt hatten, will Walker noch einmal sprechen. Außerdem sagt er: „Wir kündigen niemandem aus betrieblichen Gründen. Ziel ist es, die Kontinuität wieder herzustellen.“
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