Kreuztal. .

Der Nachfolger des „Stadtumbaus West“ heißt „Starke Quartiere – starke Menschen“. Mit diesem Förderprogramm des Landes, das aus verschiedenen Etats der EU gespeist wird, will die Stadt Kreuztal in den Jahren bis 2020 die Weiterfinanzierung der Stadtumbau-Projekte stemmen.

Der Rat hat am Donnerstag einstimmig grünes Licht gegeben, dass sich die Stadt um die Aufnahme in das Programm bewirbt. Ein Planungsbüro wird den Auftrag bekommen, dafür ein „Integriertes Handlungskonzept“ zu erarbeiten. „Nicht schlecht“, so Bürgermeister Walter Kiß, stünden die Chancen, dass Kreuztal den Zuschlag bekomme. Reinhard Lange (UWG) hatte sich vorher skeptisch geäußert und von „sehr vielen Unwägbarkeiten“ gesprochen — möglicherweise hatte er die gescheiterte Leader-Bewerbung des „Quartetts mit Weitblick“ in Erinnerung, zu dem auch Kreuztal gehörte und das mit einem ähnlichen Verfahren begann. Auch hier müssen 40 000 bis 60 000 Euro Bewerbungskosten aufgebracht werden, die zu 60 Prozent erstattet werden, wenn Kreuztal den Zuschlag bekommt.

Damit das gelingt, muss die Stadt „benachteiligte Stadt- und Ortsteile“ benennen, in denen sie Armut und Ausgrenzung entgegenwirken will. Ins Spiel bringen möchte die Verwaltung den gesamten Stadtteil Kreuztal, um die beim Stadtumbau „angestoßenen positiven Effekte auch langfristig zu erhalten und weiterzuentwickeln“. Gefördert werden „Orte der Begegnung“, „Orte der Bildung“ und „Orte des Lebens“ – letztere, um „Verwahrlosungstendenzen“ entgegenzuwirken, „damit nicht bereits die Wohnadresse zu einem Anlass für Ausgrenzung wird“.

Ziele: Schulzentrum und JBS

Konkret geht es um das Quartiersmanagement in der Fritz-Erler-Siedlung, das bis Ende 2017 über den „Stadtumbau“ finanziert wird. Den Nachweis, dass die Arbeit der Prävention im Sinne von „Starke Quartiere — starke Menschen“ dient, erbringt die Stadt mit dem Familienbericht, der gerade fortgeschrieben wird, ihrem Bündnis für Familie und der erneuten Zertifizierung als familiengerechte Kommune. Die Fördermöglichkeiten über das neue Programm sollen aber nicht auf die Siedlung beschränkt bleiben. Einbeziehen möchte die Stadt auch die Grundschule an Dreslers Park, das Schulzentrum und die Jugendbegegnungsstätte (JBS). Auf diese Weise gelinge der „Brückenschlag“ zwischen den beiden Stadtumbau-Gebieten: der Erlersiedlung auf der einen Seite und Stadtmitte/Heugraben auf der anderen, wo Bahnhofsumfeld und Roter Platz neu gestaltet wurden, der Mehrgenerationenpark neu angelegt und die Stadtbibliothek neu eingerichtet wurde.