Siegen.. Studenten der Universität haben ihren neuen Elektro-Rennwagen präsentiert. Er beschleunigt von 0 auf 100 km/ in unter 3 Sekunden.


Es knallt, es raucht, glitzerndes Konfetti regnet. Fotos werden geschossen. Ein Raunen geht durch die Menge. Die Speeding Scientists Siegen wählen bei der Vorstellung ihrer Rennwagens die emotionale Variante. Der „s3-15e“ soll sich auf den großen Rennstrecken Europas mit anderen Elektrorennwagen messen.


Weniger als drei Sekunde benötigt der s3-15e um von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. 210
Kilogramm wiegt der Rennwagen.

Die Speeding Scientists sind ein Zusammenschluss von Studenten der Universität Siegen unter dem Dach eines Vereins, die Jahr für Jahr einen eigenen Elektrorennwagen entwerfen, produzieren und schlussendlich auch fahren. Der „s3-15e“ ist die neueste Entwicklung, die die Jung-Forscher beim großen „Roll-Out“ in der Aula des Paul-Bonatz-Campus der Uni Siegen präsentierten.

Verbindung zu Tesla-Elektrowagen

Der Wagen sieht tatsächlich aus wie die Miniatur-Ausgabe eines Formel- 1-Rennwagens. Alles ist auf Aerodynamik getrimmt. Das Monocoque besteht aus Carbon. An den Seiten prangen die Logos der Sponsoren und Unterstützer. Viele von ihnen sind an diesem Abend extra zur Präsentation gekommen, haben zum Teil weite Fahrten auf sich genommen.

Natürlich sei dies ein Event, bei dem es darum gehe, auch den Sponsoren ihre öffentliche Plattform zu geben, erklärt Max Klenk. Der Maschinenbau-Student ist der aktuelle Teamleiter der „Speeding Scientists“ und hat in diesen Minuten ein Dauergrinsen im Gesicht. Es ist der Tag, auf den er und das ganze Team hingearbeitet haben.

Nach einer Einleitung durch Sven Schroller vom Marketing-Team erklärt Klenk den Zuhörern zunächst den Aufbau des Vereins, die Aufgabenverteilung und Details zur Produktion des Wagens.

Zwar kann sicherlich nicht jeder den teils sehr technischen Ausführungen folgen, doch die Faszination ist ungebrochen. Eine Gruppe von Studenten, die einen Rennwagen entwirft – wie kann das überhaupt funktionieren? „Man profitiert natürlich sehr von dem Know-how früherer Teams“, erläutert Klenk. Seit 2008 existiert der Verein, der zur Zeit 95 Mitglieder hat. In diesen Jahren der Entwicklung haben frühere Generationen von Entwicklern das erworbene Wissen für nachfolgende Teams in Protokollen festgehalten, sodass die Konstrukteure heute auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen können.

Rennen auf der Formel- 1-Strecke

Auch die Partner aus der Industrie haben mit Rat und Tat zur Seite gestanden, betont Klenk. Partner wie zum Beispiel die Firma Isabellenhütte Heusler aus Dillenburg, deren Komponenten unter anderem in den Elektroautos von Tesla zum Einsatz kommen. Professoren der Universität haben nicht mitgewirkt. Das Team besteht nur aus Studenten, die das Projekt in Eigenregie realisiert haben. Hinsichtlich der Fachrichtung oder Semesterzahl sind keine Grenzen gesetzt: Vom Elektroingenieur bis zum Medienwissenschaftler findet jeder seine Aufgabe und darf sich an Tagen wie diesen als Teil von etwas Besonderem fühlen.

Mit dem selbst entwickelten Wagen treten die Speeding Scientists im Rahmen der sogenannten „Formula Student“ gegen Teams aus ganz Europa an, unter anderem steht in diesem Jahr noch ein Rennen auf der Formel 1-Rennstrecke des Circuit de Catalunya in Barcelona auf dem Programm. Bis dahin durchläuft der Wagen, dessen Entwicklung im Herbst des vergangenen Jahres begann, noch einige Tests.

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