Hilchenbach. .

Dass die Kreuztaler Feuerwehr von Littfeld über den Altenberg mit ihrer Drehleiter zum Einsatz am Dahlbrucher Bahnhof braust, während ihre ortsansässigen Kameraden ahnungslos nach getaner Arbeit in der Eisdiele neben ihren Gerätehaus ausspannen — das soll passiert sein, ist aber für die Zukunft ausgeschlossen. „Gottseidank“, sagt der Dahlbrucher Löschzugführer Lars Achenbach.

Digitale Technik ermöglicht ein „Routing“ der Alarme, das keine Stadtgrenzen mehr kennt. Der Rechner weiß, dass das Dahlbrucher Gerätehaus mit der dortigen Drehleiter das nächste am Dahlbrucher Bahnhof ist, auch wenn der auf Kreuztaler Gemarkung liegt. Und, dass die Drehleiter aus Erndtebrück schneller in Lützel ist als die Dahlbrucher, die wiederum im Notfall auch nach Unglinghausen ausrücken, „weil Netphen länger braucht“.

Viel Eigenleistung in Mosen

Michael Stötzel (SPD) ist zufrieden: „Bei der Feuerwehr funktioniert die interkommunale Zusammenarbeit.“ Beim derzeit — von der Personalstärke — größten Löschzug endet die Besichtigungstour, die der Bauaussschuss über drei Sitzungstage verteilt hat. 45 Aktive gehören dem Löschzug an, darunter elf Frauen — eine Quote, die, wie Lars Achenbach schätzt, von keiner anderen Einheit im Kreisgebiet erreicht wird. „Noch relativ gut“ sei auch die Tagesverfügbarkeit. 12 bis 15 Wehrleute „können wir noch mobilisieren“, sagt Achenbach, „für eine Freiwillige Feuerwehr ist das schon sehr viel.“ Hilfreich sind da vor allem die „Gastlöscher“, die anderen Löschzügen angehören, aber ihren Arbeitsplatz direkt gegenüber dem Gerätehaus bei der SMS Siemag haben.

Das Dahlbrucher Gerätehaus wurde 1998 an der B 508 gebaut und ist mit Hilchenbach und Helberhausen eines der neueren im Stadtgebiet. Um Platz für die Spinde der immerhin 34 Jugendfeuerwehrleute zu gewinnen, haben die Dahlbrucher bereits einen Lagerraum geleert; auch die städtische Kinderfeuerwehr, der fast 40 Kinder zwischen sechs und neun Jahren angehören, haben hier ihre 14-tägigen Treffen.

42 aktive Feuerwehrmänner, 21 Jugendfeuerwehrleute, vier Fahrzeuge: Auch der Müsener Löschzug steht stark da. „Unser größtes Problem ist das Haus selbst“, sagt Julian Braukmann (SPD). Weil er selbst im Gebäude wohnt und Hausmeisterdienste übernimmt, kann er seinen Ausschusskollegen im Detail darstellen, wie die Mitglieder des Löschzugs mit viel Eigenleistung Platz für Geräte, Werkstätten und Schulungen geschaffen haben. Das heutige Feuerwehrgerätehaus war einst auch Rathaus; auch die Post hatte hier ihre Filiale. „Hier ist unwahrscheinlich viel Eigenleistung reingeflossen“, sagt Vorsitzender André Jung (CDU). Nur: Die Umbauten, die jetzt auf Anforderung von Versicherung und Arbeitsmedizinern anstehen, werden die Müsener nicht schultern — zumal das eine oder andere, was gerade erst geschaffen wurde, wohl wieder ab- oder eingerissen wird. „Jetzt muss auch mal was von der Stadt kommen“, sagt Löschzugführer Robin Juksaar.

Zwei Dörfer — eine Löschgruppe

Begonnen hatte die dritte und letzte Besichtigungstour am kleinsten Standort in Oechelhausen. Dort haben die 18 Aktivem der mittlerweile vereinigten Löschgruppe Oechelhausen-Ruckersfeld ihren Standort; hier, im jetzt 50 Jahre alten Gerätehaus, steht auch das einzige Löschfahrzeug.

Acht Mitglieder der Mannschaft von Löschgruppenführer Jan Dittmann kommen aus Ruckersfeld, das von 1961 bis 2006 eine eigene Löschgruppe hatte. Dort ist nur noch ein Mannschaftstransportwagen stationiert.

Fünf Löschzüge für Hilchenbach 

Die Hilchenbacher Feuerwehr hat fünf Züge: Neben Hilchenbach, Dahlbruch und Müsen sind das der Zug IV mit den Löschgruppen Grund und Oechelhausen/Ruckersfeld und der Zug V mit den Löschgruppen Helberhausen, Lützel und Vormwald.

Das neueste Gerätehaus der Stadt wurde 2005 errichtet und steht in Helberhausen. Die beiden ältesten Gerätehäuser haben Müsen (1960) und Oechelhausen (1961).