Siegen. .

Der Ärger um die Bahn-Kündigung des Mietvertrags mit dem Südwestfälischen Eisenbahnmuseum für den Ringlokschuppen geht in eine nächste Runde.

Die Eisenbahnfreunde Betzdorf, sie sind Untermieter in dem denkmalgeschützten Gebäude unweit des Siegener Bahnhofs, wiesen in einem Schreiben darauf hin, dass das Landgericht Koblenz sie dazu verpflichte, „die Aussage, dem Südwestfälischen Eisenbahnmuseum sei von der DB Immobilien der Mietvertrag gekündigt worden, richtigzustellen“. Zugleich legen die Eisenbahnfreunde Widerspruch gegen die Kündigung seitens des Museums ein und rechnen vor, die Eisenbahnfreunde hätten in den vergangenen drei Jahren 12 000 Euro in die Infrastruktur des Lokschuppens investiert: „Von einer Nichtbeteiligung an der Unterhaltung kann wohl keine Rede sein“, heißt es in dem Papier dazu.

Die Bahn bestätigte in der vergangenen Woche, dass das Tochterunternehmen DB Immobilien den Mietvertrag mit dem Südwestfälischen Eisenbahnmuseum gekündigt hat. „Grund für die Kündigung war die wiederholte Nichteinhaltung des Mietzwecks durch die Mieter“, sagte eine Bahnsprecherin. Das Museum indes sieht die Kündigung als unwirksam an. Burkhard Hoss, Anwalt des Museums, betonte, der Mietvertrag sei in der Tat mit der DB Services und Immobilien geschlossen worden. Gekündigt habe allerdings die DB Netz. Zudem widersprach er der Bahndarstellung, das Museum habe gegen den Mietzweck verstoßen. Der Vertrag sehe unter anderem das Aus- und Abstellen von Museumsfahrzeugen vor. Dazu gehöre auch – entgegen der Vorwürfe der Bahn – die Reparatur und Pflege der Fahrzeuge. Das Unternehmen dulde diese Praxis „seit fast 20 Jahren“, und zwar „wissentlich“, sagte der Jurist.

Die Eisenbahnfreunde haben vorerst sämtliche Fahrten mit ihren historischen Zügen von Siegen aus abgesagt. „Nach 17 erfolgreichen Jahren müssen die Eisenbahnfreunde ihren Fahrbetrieb mit sofortiger Wirkung einstellen“, schreibt der Verein auf seiner Website.