Freudenberg. Ein 26-Jähriger soll in der Flüchtlingsunterkunft in Freudenberg einen Mitbewohner (22) lebensgefährlich verletzt haben. Er wurde festgenommen.
Vorläufig festgenommen hat die Polizei am frühen Sonntagmorgen einen 26-jährigen Mann, der in der Flüchtlingsunterkunft im Feuerwehrgerätehaus Freudenberg einen 22-jährigen Mitbewohner lebensgefährlich verletzt haben soll.
Der weiße Transporter des Polizeipräsidiums Hagen parkt am Vormittag noch vor dem Gerätehaus, wo Jugendliche der Jugendfeuerwehr sich für ihren Auftritt beim Frühlingsmarkt nebenan in der Altstadt sammeln. Vor dem Eingang ins Obergeschoss, in dem die Stadt acht Asylsuchende untergebracht hat, liegen umgeworfene Mülltonnen. Eine Fensterscheibe fehlt, sie ist durch eine Plastikfolie ersetzt worden. Ob das Folgen des nächtlichen Geschehens sind, ist noch nicht zu klären.
Mordkommission ermittelt
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war es zu einem Streit zwischen dem 26-Jährigen, der aus Eritrea stammt, und dem 22-jährigen Nordafrikaner gekommen. „Bei dem Streitgeschehen erlitt der 22-jährige Nordafrikaner eine lebensgefährliche Stichverletzung, die zunächst vor Ort intensive notärztliche Maßnahmen notwendig machte“, heißt es in der Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei. „Nach dem der Schwerstverletzte in ein Krankenhaus transportiert werden konnte, wurde er dort notoperiert. Aktuell besteht weiterhin Lebensgefahr.“ An diesem Informationsstand ändert sich bis Sonntagabend nichts.
Der unter Alkoholeinfluss stehende Eritreer wurde wegen des „dringenden Tatverdachts eines versuchten Tötungsdeliktes“ vorläufig festgenommen und zur Polizeiwache in Siegen gebracht. Die Ermittlungen hat die Mordkommission des Polizeipräsidiums Hagen unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Detlev Rennwanz übernommen. Die Polizei versuchte am Sonntag, das Geschehen zu rekonstruieren und den Grund für den Streit zu herauszufinden. Die mutmaßliche Tatwaffe konnte sichergestellt werden. An den Tatort begab sich auch Patrick Baron von Grotthuss, Kapitaldezernent der Staatsanwaltschaft Siegen.
Die Stadt Freudenberg betreibt Notunterkünfte im ehemaligen Lehrerwohnhaus in der Schulstraße, in Niederndorf und in der Hommeswiese. Seit Oktober 2013 wird auch die Drei-Zimmer-Wohnung im Feuerwehrhaus belegt.