Kreuztal/Wilnsdorf. .
Buschhütten und Niederdielfen haben besonders gute Chancen, zu den 120 neuen Bahnstationen zu gehören, die die DB in Nordrhein-Westfalen anlegen will. Für beide Haltepunkte hat der Zweckverband Personennahverkehr (ZWS) bereits im vorigen Jahr Potenzialanalysen vorgelegt.
Der ZWS sei bereit, in die Vorplanung einzusteigen, sagte ZWS-Geschäftsführer Günter Padt dieser Zeitung — unter der Bedingung, dass die Bahn Bauplanung und Realisierung übernehme. „Es freut mich, dass die Bahn auch ein eigenes Interesse hat“, kommentiert Padt die Pläne des Unternehmens. „Sonst hätten wird das Interesse erst erzeugen müssen.“
Fahrgast-Mindestzahl erreicht
Favorit für eine Wiedereröffnung ist der 1993 geschlossene Bahnhof in Niederdielfen. Der ZWS verspricht sich dort einen ähnlichen Aufschwung bei den Fahrgastzahlen wie in Rudersdorf; die Station könnte dank der Busanbindung ein Bahnhof für den Kernort Wilnsdorf werden, der über die Bahn einen schnelleren Anschluss nach Siegen bekäme. Nummer 2 wäre dann Buschhütten, wo der bis 1979 genutzte Bahnsteig noch vorhanden ist; er liegt an dem Geh- und Radweg, der die Bottenbacher Straße über eine Rampe mit der HTS-Überführung an der Anschlussstelle Buschhütten verbindet. Wegen der dichten Zugfolge kommt Buschhütten aber nur als Haltepunkt für die Ruhr-Sieg-Bahn, nicht für die Rothaarbahn in Frage.
672 Ein- und Aussteiger hat die Potenzialanalyse für Buschhütten, 398 für Niederdielfen errechnet. Beide Stationen erfüllen somit die Bedingung des Bahn-Investitionsprogramms, das eine Mindestnutzung durch täglich 300 Fahrgäste für einen neuen Haltepunkt voraussetzt. In der Nahverkehrsplanung des ZWS werden auch Kreuztal-Mitte, Kaan-Marienborn und Bad Laasphe-Kurpark als mögliche neue Bahn-Haltepunkte genannt. Das Vorhaben in Bad Laasphe ist nach der Modernisierung des Bahnhofs aufgegeben worden. Für Kaan-Marienborn hat die Potenzialuntersuchung den vorgeschlagenen Standort an der Überführung Lothar-Irle-Straße verworfen; Alternative könnte der Bahnhof Siegen-Ost werden.
Kreuztal: Ost statt Mitte?
Der Haltepunkt Kreuztal-Mitte wird von der Stadt Kreuztal nicht mehr gewünscht, seit der modernisierte Bahnhof über den Heugraben direkt an die Innenstadt angebunden ist. Alternative dort: die Reaktivierung des 1979 aufgegebenen Haltepunkts Kreuztal-Ost in der Nähe des Bahnübergangs Moltkestraße, der vor allem auch eine weitere Anbindung für das Schulzentrum wäre.