Rudersdorf. .

Bis auf drei Züge tief in der Nacht ist der Rudersdorfer Bahnhof an Sonn- und Feiertagen tot. Und das bleibt er auch. „Wir haben uns mit unseren Kollegen in Hessen nicht verständigen können“, berichtete Günter Padt, Geschäftsführer des Zweckverbandes Personennahverkehr (ZWS), dem ZWS-Beirat. An einer Lösung werde weiter gearbeitet. „Wir lassen da nicht locker.“ Er wäre zufrieden, so Padt weiter, „wenn wir das zum nächsten Fahrplanwechsel hinkriegen.“ Im Dezember 2015.

Extra-Halt für Regionalexpress?

„Jetzt haben wir einen neuen Bahnhof, und die Züge halten nicht“, klagte Ortsvorsteher Jochen Brenner, der von einer ganzen Welle empörter Anrufe seiner Rudersdorfer Mitbürger berichtete. Seit dem Fahrplanwechsel fährt die RB 95 sonn- und feiertags nicht mehr; der benachbarte Rhein-Main-Verkehrsverbund RMV mochte für die Regionalbahn zwischen Dillenburg und Siegen kein Geld ausgeben. „Und Mittel aus NRW können wir nicht einfach nach Hessen transferieren“, sagte Padt — jedenfalls nicht ohne einen Staatsvertrag.

Otto Wunderlich (SPD) wusste, dass der Regionalexpress RE 99, der durch Rudersdorf durchrauscht, an einigen Bahnhöfen lang hält. Möglicherweise, so ZWS-Geschäftsführer Padt, ließe sich ein zusätzlicher Halt im Fahrplan unterbringen. „Wir brauchen ja nur zwei Minuten.“ Da das voraussichtlich nur in Richtung Siegen geht, würden Fahrgäste eine Extraschleife drehen müssen: von Rudersdorf nach Siegen und dann zurück in die hessischen Städte. Ohne Halt vorbei an Rudersdorf, das seit 14. Dezember auch bei der Bahn „Wilnsdorf-Rudersdorf“ heißt.