Hilchenbach. . Schon 2007 habe er eine Investition von 260 000 Euro für die Erweiterung der Schützenhalle angeboten, berichtet der Hilchenbacher Schützenverein. Die Philharmonie habe darauf nicht reagiert.
In die Diskussion um einen möglichen Umzug der Philharmonie Südwestfalen hat sich der Vorstand des Hilchenbacher Schützenvereins eingeschaltet, der als Eigentümer der Schützenhalle Vermieter des Orchesters ist. Nach einer Sondersitzung am Montagabend antwortet der Vorstand auf Kritik aus der Orchesterführung. Der damalige Intendant Gernot Wojnarowicz und Kreiskulturreferent Wolfgang Suttner als geschäftsführender Vorstand des Trägervereins hatten wiederholt festgestellt, dass das Raumangebot den Ansprüchen der Philharmonie nicht mehr genüge; bereits im vorigen Jahr hatte sich Chefdirigent Charles Olivieri-Munroe für einen Umzug des Orchesters nach Siegen ausgesprochen.
Bereits im September 2007 habe der Hilchenbacher Schützenverein konkrete Planungen zu energetischen Einsparungen und dem Anbau für Einspiel- und Proberäume vorgelegt. Damit wäre eine Investition von 260 000 Euro verbunden gewesen; zu einem „recht günstigen Mietzins“ wären der Philharmonie 1100 Quadratmeter zur Verfügung gestellt worden. „Leider gab es seitens des damaligen Intendanten keine Antwort. Hat Herr Wojnarowicz die Verantwortlichen nicht über unser Angebot informiert, unsere Bemühungen nicht weiter transportiert oder Entscheider bewusst im Dunkeln gehalten?“
„Bei uns zu Hause“
„Dem Drang zum Oberzentrum, einer Profilierung nach außen, der Nähe zum Museum für Gegenwartskunst sowie einer näheren Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz und das Apollo-Theater können wir Hilchenbacher nur wenig entgegensetzen“, heißt es in der Erklärung des Schützenvereins. „Allerdings punkten wir mit dem Charme und Klang, den die Halle in bester Qualität liefert, was immer wieder bestätigt wird. Zudem, die Philharmonie ist bei uns zu Hause und damit kein akustischer Störfaktor, auch nicht in unserer Nachbarschaft.“ Der Verein stehe zu seinem Angebot einer weitreichenden Investition, „um Platz zu schaffen und Nebenkosten zu senken“. Und weiter: „Damit bieten wir der Philharmonie eine mittel- bis langfristige Planungssicherheit im Hinblick auf ihre knappen finanziellen Ressourcen.“ Auch vor 25 Jahren habe der Verein schon einmal in einem Anbau investiert. Immerhin sei das Orchester seit Jahrzehnten in Hilchenbach zu Hause. „Geprägt sind diese Jahre von einer guten und harmonischen Zusammenarbeit.“
Derzeit prüft die Philharmonie das Abgebot von Sparkasse Siegen und Bauunternehmungen, für sie ein neues Probenhaus am Siegener Obergraben zu errichten. Im Zuge des Regionale-Projekts Kultureller Marktplatz Dahlbruch haben Stadt Hilchenbach und Philharmonie auch über ein „Haus der Musik“ gesprochen, in das sich die ehemalige Dahlbrucher Hauptschule verwandeln könnte.
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