Siegerland. .

Dass das Siegerland Teil der keltischen Welt war, beweisen aktuelle Funde, die ab sofort parallel zu der Sonderausstellung „Das weiße Gold der Kelten“ im LWL-Museum für Archäologie in Herne zu sehen sind. Gezeigt werden erstmals Bruchstücke des Verhüttungsofens aus dem Gerhardsseifen in Siegen und Pfluggeräte aus Burbach. Zu dem Exponaten gehören außerdem Münzen aus Iserlohn und ein Fragment eines Holzbuckelarmrings von der Wallburg Bruchhauser Steine bei Olsberg.

Die Objekte zeigen, warum die Kelten nach Südwestfalen einwanderten und woher sie kamen: Von den Eisenrohstoffen in ein ansonsten unliebsames Gebiet gelockt, siedelten sich die Kelten aus Mittelhessen im Siegerland an und machten aus der Region eine der bedeutendsten prähistorischen Montanlandschaften Mitteleuropas.

Stahl veränderte Südwestfalen

In den größten Verhüttungsöfen der Epoche gewannen die Kelten aus Erz und Brennstoff

Ausstellung über das weiße Gold der Kelten

Mehr als 250 Objekte zeigt die Salz-Ausstellung im Herner LWL-Museum für Archäologie. Sie läuft bis zum 25. Januar.

Salz war ein Luxusgut. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wandelte es sich zum Alltagsprodukt.

Seit fast 7000 Jahren lockt dieser kostbare Schatz Menschen in ein Tal hoch über dem Hallstätter See.

Um 850 v. Chr. bauten die dort siedelnden Kelten systematisch das Salz ab und kamen zu immensem Reichtum.

1846 wurde Hallstatt durch einen außergewöhnlichen archäologischen Fund weltberühmt: die Entdeckung eines prähistorischen Gräberfelds, das vor Luxus nur so strotzte.

Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 9 bis 17 Uhr, Do 9 bis 19 Uhr, Sa und So 11 bis 18 Uhr. Eintritt: 6 Euro, Kinder bis 17 Jahre: 2 Euro.

den schmiedbaren Stahl. Dieser Werkstoff veränderte Westfalen: Aus dem Stahl stellten die Menschen harte und gleichzeitig flexible Waffen oder Geräte her, darunter auch die Pflugschar, die, auf die Spitze des Hakenpflugs gesteckt, dessen Kraft verstärkte, sodass Bauern schwerere Böden aufbrechen und neue Regionen für den Ackerbau erschließen konnten. „Das Leben der Menschen in der Eisenzeit war von den zahlreichen technischen Erfindungen geprägt“, erläutert Dr. Manuel Zeiler, Archäologe des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, der in Kooperation mit dem Deutschen Bergbaumuseum Bochum zu frühem Eisen im Siegerland forscht.

Auch über den Nordrand der keltischen Welt hinaus beeinflussten die keltischen Vorbilder unter anderem Trachtelemente, wie Beigaben des Gräberfelds von Netphen-Deuz bekunden. Die Handwerker im Sauerland arbeiteten zunehmend eigenständig mit den ehemals fremden Formen und schufen einen eigenen Stil – die Entstehung neuer Kulturgruppen begann.