Kreuztal.

Mehr Grün, Sitzgelegenheiten, Wasserspiele: Der über 20 Jahre alte Rote Platz in Kreuztals Stadtmitte wird spätestens 2016 sein Gesicht komplett verändern. Im Infrastruktur-, Umwelt- und Wirtschaftsförderungsausschuss stellten die von der Stadt beauftragten Planer am Mittwochabend ihr überarbeitetes Konzept vor. Nach der ersten Bürgerbeteiligung wurden viele Anregungen in das Konzept integriert; abschließend — bevor im nächsten Frühjahr Ausführungsbeschlüsse gefasst werden – gibt es eine weitere Bürgerbeteiligung. Erst wenn der neue Dornseifer-Markt Ende 2015 fertiggestellt ist, wird das Vorhaben begonnen.

Christine Voigt vom Essener Büro Contur 2 stellte dem Ausschuss die städtebaulichen Veränderungen vor, wie sie in etwa realisiert werden sollen. Dabei wurde an der Idee des „Platzteppichs“ festgehalten – eine gepflasterte Fläche, die sich über beide Teile des Roten Platzes zieht, lediglich von der Marburger Straße unterbrochen. Ausgehend von der Nordseite, wo derzeit die Vorarbeiten für den künftigen Dornseifer-Markt laufen, werden fünf Beetbänke angeordnet: rechteckige Blumenbeete aus Beton oder auch Granit, die jeder Jahreszeit entsprechend bepflanzt werden und ringsum die Möglichkeit zum Sitzen bieten -- Bänke und Beete. Ebenfalls von Nord nach Süd bis vor den Treppenaufgang zur Tiefgarage werden neue Bäume, vorgeschlagen sind Feldahorne, in Pflanzkästen eingesetzt, zumindest auf der Südseite, wo der Untergrund ja nur das Dach der Tiefgarage ist.

Bücherskulptur zum Mitgestalten

Freie Sicht auf die Außenfläche des gläsernen Treppenhauses soll später ein „public viewing“ ermöglichen. Vor Dornseifer und zwischen Tiefgarageneingang und Bibliothek wiederum sind Wasserflächen vorgesehen: eine größere im Norden, kleinere im Süden, die von unterirdisch angebrachten Düsen gespeist und an Markttagen – weil überfahrbar — abgeschaltet werden können, wie Jens Kalkmann vom Büro Kalkmann-Konzept-Kunst darlegte.

Das Besondere an der Konzeption ist allerdings die Beleuchtung, die durch 360-Grad-LED-Leuchten, Lichtbänder und eventuell noch in den umliegenden Geschäftshäusern zu installierenden Lampen den Platz vollständig und bis in die Randbereiche nachts atmosphärisch aufwertet. Vor der Bücherei hat Jens Kalkmann einen Beton-Bücherstapel vorgesehen, an dem die Bürger aktiv mitgestalten könnten — indem sie kleinere Elemente selbst bearbeiten und darauf Sprüche oder Namen hinterlassen.Kalkmann wiederholte seine Idee von „Stahl und Draht“ als historische Ursprünge der Kreuztaler Industrie, die sich ebenfalls in den Gestaltungselementen wiederfinden soll.

60 Prozent übernehmen Bund und Land 

Die Kosten für die Umgestaltung des Roten Platzes belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. 60 Prozent zahlen Bund und Land. Für den nördlichen Bereich (300 000 Euro) hat die Stadt bereits 2013 einen Zuschussbescheid bekommen. Für die südliche Hälfte, die 875 000 Euro kosten soll, gibt es noch keinen Bewilligungsbescheid.