Arnsberg. .

Abzocke durch dubiose Händler und Dienstleister sowie Ärger mit Strom- und Telefonanbietern - dies waren Hauptthemen in den Beratungen der Arnsberger Verbraucherzentrale im Jahr 2013. Bei Vorlage des Jahresberichts erinnerte die Leiterin der Verbraucher-Zentrale, Marlies Albus, auch an einen besonders dreisten Fall.

Ein 92-Jähriger stieß auf der Suche nach einer Reisebegleitung auf die Kontaktanzeige eines Partnerinstituts. Nach seiner telefonischen Erstkontaktaufnahme erhielt der Senior Besuch vom Institut, wobei außerhalb des Wohnhauses, in einem Neheimer Lokal, ein Partnervermittlungsvertrag gegen Zahlung von 8000 Euro geschlossen wurde. Der 92-Jährige kam dem Wunsch des Instituts nach, die 8000 Euro direkt von der Bank zu holen und die Rechnung zu begleichen. Später kamen dem 92-Jährigen erhebliche Bedenken und er schaltete die Verbraucher-Zentrale (VZ) ein. Die VZ bemüht sich nun, das bei Haustürgeschäften geltende 14-tägige Widerrufsrecht auch hier geltend zu machen, auch wenn das Institut zum Vertragsschluss ein Lokal aufgesucht hat. „Die Sache läuft noch“, berichtet Marlies Albus.

Ihr Kollegin, Verbraucheberaterin Angelika Walter, ist Energierechtsexpertin und hat wegen vieler Beschwerden über Energieanbieter gut zu tun. Denn in 27 % aller Anfragen bei der Arnsberger VZ geht’s um Preisgestaltung und Abrechnungen der Energieanbieter. Allein 150 Anfragen an die VZ bezogen sich auf den heimischen Großanbieter RWE, es kam zu 128 Rechtsberatungen. Bei den Telekommunikationsunternehmen bezieht sich der Kundenärger oft auf die Vertragsgestaltung. Die VZ machte 78 Rechtsberatungen für Vodafone-Kunden und 56 Rechtsberatungen für Telekom-Kunden.

Insgesamt leistete die VZ Arnsberg im Vorjahr 1309 Rechtsberatungen, etwa 50 mehr als 2012. Insgesamt zählte die VZ im Vorjahr 7993 Anfragen von Ratsuchenden. Vergleiche mit Vorjahren sind hier schwierig, weil es jetzt andere statistische Zählweisen bei VZ-Kundenkontakten gibt. Der Trend, dass die Beratungen pro Fall immer intensiver werden, weil die Rechtslagen immer komplexer werden, setzt sich allerdings fort. - „Phishing Mails“ im Internet, die persönliche Daten der PC-Nutzer ausspähen wollen, bereiten immer mehr Bürgern Probleme. Täglich erhält die VZ Anrufe besorgter Bürger, doch zum Glück fällt nur ein kleiner Teil der Bürger auf diese Mails rein .

Bilanz des Energieberaters

Dr. Johannes Spruth, Energieberater der Verbraucher-Zentrale Arnsberg, zeigte auch im Jahr 2013 vielen Bürgern die Rentabilität von Energiesparmaßnahmen im Haus auf. Dabei ging es auch um die Nutzung regenerativer Energien. Bei 218 Vor-Ort-Beratungen nahm er Heizung, Dämmung und Fenster unter die Lupe und schlug den Hauseigentümern Baumaßnahmen in einer Gesamtinvestitionssumme von 3,1 Mio. Euro vor. Aus Erfahrung weiß er, dass 90 % realisiert werden. Wichtig ist die Aufklärung: Bei Messen und Aktionsständen trat er mit 2266 Verbrauchern in Kontakt, bei Vorträgen 533 Personen.

Neue Telefonnummer der Verbraucher-Zentrale Arnsberg

Die Verbraucherzentrale Arnsberg, die an der Burgstraße 5 in Neheim ansässig ist, hat ab sofort eine neue Telefonnummer. Ratsuchende Verbraucher werden gebeten, folgende Nummer zu wählen: 02932 / 51097-01. Die Energiebratung ist unter 02932 / 51097-05 ab sofort erreichbar. Fax-Nummer der VZ Arnsberg: 02932 / 51097-08; Internet: vz-nrw.de/arnsberg. Die Verbraucher-Zentrale Arnsberg hat folgende Öffnungszeiten: Montag 9 bis 12 Uhr sowie 15 bis 17 Uhr; Dienstag, Mittwoch und Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr; Donnerstag 9 bis 18 Uhr.