Arnsberg. .

Beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) in der Firma Trilux forderten Vertreter der deutschen Leuchtenindustrie gesetzgeberische Maßnahmen zur Förderung der energieeffizienten Beleuchtung bei Bauvorhaben.

Trilux-Geschäftsführer Dietmar Zembrot, der auch Präsident des europäischen Industrieverbandes für Licht („Lighting Europe“) ist, legte zusammen mit dem ZVEI Minister Rösler konkrete Forderungen der Leuchtenindustrie vor:
Energieffiziente Beleuchtung soll verpflichtender Teil von Bauausschreibungen werden;
Energieeffiziente Lichttechnik soll als Planungsvorgabe in die Energieeinsparverordnung aufgenommen werden;
Lichtplanung soll verpflichtender Bestandteil der Bauplanung werden.

Rasche Amortisation

Dass energieeffiziente Beleuchtung viel Stromenergie spart, die Umwelt entlastet und schon nach wenigen Jahren der Amortisation zu erheblichen Kosteneinsparungen führt, machte Jörg Minnerup deutlich, der bei Trilux für die Strategie Lichttechnik zuständig ist. „Die neue LED-Technik in Kombination mit elektronischem Vorschaltgerät, Tageslichtsteuerung und Präsenzmelder ermöglicht heute 85 bis 90 Prozent Energieersparnis gegenüber alter Technik“, sagte Minnerup. So könnte sich moderne Lichttechnik in einem Bürokomplex schon nach 3,8 Jahren amortisieren. Nach 15 Jahren ergebe sich pro Büro eine Energieersparnis von 3750 Euro (im so genannten 3-Achs-Büro).

Erhebliches Einsparpotenzial sieht Minnerup auch bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung. 1 km Anwohnerstraße erzeuge nach 30 Jahren eine Kostenersparnis von 105.250 Euro. Trotz dieser klaren Fakten erlebe aber die Leuchtenindustrie bei Bauvorhaben ein Investor-Nutzer-Dilemma. Der Investor wolle möglichst preisgünstig bauen und denke nicht vorrangig an die Amortisation der erhöhten Investition, da ja der künftige Nutzer von der Stromkostenersparnis profitiere. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, fordert die Leuchtenindustrie gesetzliche Vorgaben für den Einsatz von energieeffizienter Beleuchtung bei Bauvorhaben.

Forderungen ausgewichen

In der Diskussion mit Leuchtenindustrie-Vertretern und Freidemokraten aus Stadt, Land und Bund sagte Rösler, dass sich die FDP in der nächsten Legislaturperiode des Bundestags für eine staatliche Förderung der energieeffizienten Gebäudesanierung einsetzen werde, bei der auch intelligente Haustechnik (einschließlich Beleuchtung) gefördert werden solle. Der Staat müsse allerdings keine Info-Kampagne zu energieeffizienter Beleuchtung starten. Stattdessen müsse die Industrie Marktaufklärung betreiben. Auf die Forderungen der Industrie nach gesetzlichen Vorgaben, zum Beispiel bei der Bauausschreibung, ging Rösler nicht ein. Industrie-Vertreter hakten hier nicht nach.