Arnsberg. . Entsetzen und Fassungslosigkeit herrschte am Mittwoch in der heimischen Bevölkerung: Die fünf Menschen, die am späten Dienstagnachmittag bei einem Absturz eines kleinen Charterflugzeugs in den Ruhrwiesen bei Fröndenberg ums Leben kamen, stammen alle aus dem Raum Neheim/Hüsten. Besonders hart hat es eine Unternehmerfamilie getroffen: Vier der fünf Toten stammen aus dieser Familie.
Aus dieser Unternehmerfamilie starben eine 72-jährige Frau und deren 34-jährige Schwiegertochter. Unter den Toten ist auch das 5-jährige Kind der 34-Jährigen. Drei weitere Kinder der 34-Jährigen - sieben und 4 Jahre alt sowie ein Kleinkind im Alter von 16 Monaten - wurden laut Polizei teilweise schwer verletzt. Unter den Toten befindet sich auch der 15-jährige Neffe der 34-Jährigen. Der 15-Jährige ist der Sohn eines heimischen Politikers
Der fünfte Tote ist der Pilot der Unglücksmaschine, ein 59-jähriger Unternehmer aus Neheim. Er ist mit der Neheim-Hüstener Familie, die vier Tote zu beklagen hat, nicht verwandt.
Im einmotorigen „Piper“-Flugzeug, das sich auf dem Flug von der Insel Langeoog zum Flugplatz Arnsberg-Menden befand, saßen insgesamt acht Personen (einschließlich Pilot). Augenzeugen berichteten, dass die Maschine offenbar Motoraussetzer hatte und sehr niedrig über Wickede flog. Schließlich stürzte die Maschine auf den Ruhrwiesen nahe dem Marienkrankenhaus Wimbern ab. Dieses Gelände befindet sich bereits auf Fröndenberger Gebiet.
An der Unfallstelle bot sich ein schlimmes Bild. Fünf Tote mussten geborgen werden und zwei der überlebenden Kinder liefen verstört über eine Wiese. Ein Kind musste aus einem Wrack befreit werden. Alle drei Kinder wurden mit Rettungshubschraubern in umliegende Krankenhäuser geflogen.
Auch der Luftsportclub (LSC) Arnsberg, der am Flugplatz Arnsberg-Menden beheimatet ist, zeigte sich vom Unglück tief betroffen. Der ums Leben gekommene Pilot ist zwar nicht Mitglied des LSC Arnsberg, doch man kennt sich in Fliegerkreisen. Auch die Insassen kannte man auf dem Flugplatz. LSC-Geschäftsführer Jürgen Glienicke eilte am Dienstag zur Unglücksstelle und war tief betroffen vom Bild der Zerstörung. Neben der Trauer über die Toten empfand er starkes Mitleid mit den Kindern, die das alles miterlebten. Ein weiterer Bürger berichtete unserer Zeitung, dass das siebenjährige Mädchen, das aus dem Flugzeug geschleudert worden war, an der Unglücksstelle per Handy ihren Vater anrief.