Arnsberg. . Ein kleiner Lichtblick für die Mitarbeiter der Arnsberger Firma Berndes: Der italienische Kochgeschirr-Hersteller Alluflon ist als Investor bei der insolventen Firma Berndes eingestiegen und will den Betrieb durch die Gründung des neuen Unternehmens „Berndes Küche GmbH“ fortführen.

Wie Insolvenzverwalter Martin Buchheister am Freitag bekannt gab, hat die Firma „Alluflon Spa“ Teile des Umlauf- und Anlagevermögen des insolventen Betriebs übernommen und hält nun 75 Prozent der Gesellschafteranteile der neuen Firma Berndes. Die Immobilie bleibt im Eigentum des Voreigentümers CFC, der nun als Vermieter fungiert. Von CFC erwarb die neue Firma Berndes Markenrechte, die nicht zur Insolvenzmasse gehört hatten.

Minderheitsgesellschafter der neuen Firma wurden zwei langjährige Berndes-Manager. Die Vertriebs- und Marketingleiterin Christine Knoll sowie der Produktions- und Einkaufsleiter Olaf Cordes verfügen jetzt über jeweils 12,5 Prozent der Gesellschafter-Anteile. Neben Michele Montagna (Firma Alluflon) zeichnen nun auch Olaf Cordes und Christine Knoll als Geschäftsführer.

„Die Firma Alluflon will den Herdringer Produktionsstandort erhalten und weiterhin Kochgeschirr der Marke Berndes mit dem Gütezeichen ,Made in Germany’ verkaufen“, betont Cordes. Für die Fortsetzung des Betriebs werden 32 Berndes-Mitarbeitern neue Arbeitsverträge angeboten. „So können wir 32 von 82 Arbeitsplätze in Herdringen retten“, freut sich Cordes, der aber auch weiß, dass umgekehrt leider 50 Mitarbeiter nicht weiterbeschäftigt werden können. „Eine Schließung des Betriebs wäre aber noch schlimmer gewesen“, sagt Cordes. Die Information an den einzelnen Mitarbeiter, ob er ein neues Arbeitsplatzangebot bekommt oder gekündigt bleibt, sei bereits rausgegangen.

Guter Ruf der Marke Berndes auf dem Kochgeschirrmarkt

Die Bereitschaft von Olaf Cordes und Christine Knoll, durch den Erwerb von Gesellschafteranteilen eigenes privates Kapital in das Unternehmen zu investieren, hängt mit dem sehr guten Ruf der Marke Berndes auf dem Kochgeschirrmarkt zusammen. „90 Prozent unserer Kunden haben uns schon signalisiert, dass sie weiter gern von uns beliefert werden wollen“, berichtet Olaf Cordes und Christine Knoll fügt an: „Der vielfach geäußerte Wunsch unserer Kunden, die Marke Berndes muss erhalten bleiben, hat uns ermutigt, bei Berndes Gesellschafter zu werden.“

Mit Alluflon (400 Mitarbeiter in Mondavio/Italien; 98 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2011) hat die neue Firma Berndes einen finanzstarken Partner gefunden. Zum Vergleich: Berndes’ Jahresumsatz betrug im Jahr 2011 rund 30 Mio. Euro.