Hüsten. .

Neue Nutzung in altem Gebäude: Dies klingt im Zeichen von Bau-Kultur immer gut, doch in der Praxis kann dies erhebliche Probleme aufwerfen, wenn man auf das über 100 Jahre alte, stadtbildprägende „Hotel Union“ am Hüstener Markt blickt.

In diesem denkmalgeschützten Haus soll eine Beratungsstätte zum Schwerpunktthema Solarenergie entstehen. Dieses „Energy-Info-Center“ wird nun aber kleiner als geplant starten. „Um das alte Gebäude auf allen Geschossebenen renovieren zu können, wurde mir leider eine Finanzierung durch meine Bank versagt. Andere regionale Banken lehnten eine Finanzierung ohne Angabe von Gründen ab“, erklärt Joachim Westerhoff, dem das Gebäude zusammen mit Dr. Jan Kai Dobelmann (Karlsruhe) gehört. Westerhoff ist wie auch Dobelmann Geschäftsführer des Energy-Info-Centers.

„Wir sind daher gezwungen, aus Eigenmitteln die Renovierung zu finanzieren, was die seit Frühjahr 2011 laufenden Umbauarbeiten verzögerte“, berichtet Westerhoff. Einen weiteren Grund für Verzögerungen sieht Dobelmann in notwendig gewordenen Baugenehmigungen, die mit der Nutzungsänderung des Hauses in Zusammenhang standen.

Alles zusammen führt dazu, dass Renovierungsarbeiten im 1. und 2. Obergeschoss des Gebäudes nicht abgeschlossen wurden. Während Dr. Dobelmann dies im Telefonat mit der WP gelassen beurteilt („Uns treibt keiner“), ist sein Kompagnon Westerhoff über das Bankgebaren verärgert und kündigt an: „Hüsten hat mich enttäuscht. Ich will nach Soest wechseln. Die Schulungsseminare, die die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie zum Beispiel für Solarteure anbieten sollte, werden wahrscheinlich nicht mehr im Hotel Union, sondern in einer ehemaligen Schule in Soest angeboten. Dort sollen auch Räume für die RAL-Gütegemeinschaft Energieeffizienz geschaffen werden. So entstehen dann Leerstände im 1. und 2. OG des Hotels Union. Vielleicht können diese Räume später als Vermietbüros über die RAL-Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen vermarktet werden.“ Denn dieser Verein hat seinen Sitz nach Hüsten verlagert und will im renovierten dritten Obergeschoss Seminare halten, die laut Westerhoff dort im nächsten Jahr anlaufen sollen. Bisher wurde für die Veranstaltungen auf ein Hotel in Hüsten ausgewichen.

„Meisterhaus“-Pächter ist mit Besucherfrequenz zufrieden

Im Erdgeschoss des früheren Hotels Union hat der frühere Wirt des Lokals „Alt-Hüsten“, Vourazanis Panagjotis, das „Meisterhaus“ wiedereröffnet. Mit der Besucherfrequenz im renovierten Speiselokal ist der Pächter zufrieden. Auch die Außengastronomie laufe gut. Verzögert hat sich die Ansiedlung einer Bäckerei mit Café im anderen EG-Geschäftslokal. Hier gab es Abstimmungsprobleme zwischen Vermieter und Pächter. An der generellen Nutzung durch eine Bäckerei mit Café wird festgehalten