Arnsberg-Herdringen.. Der Insolvenzverwalter der Herdringer Firma Berndes, Rechtsanwalt Martin Buchheister, hat jetzt allen 82 Mitarbeitern des Unternehmens gekündigt. Die Hälfte der Belegschaft wurde sofort von der Arbeit freigestellt, die andere Hälfte arbeitet in den nächsten drei Monaten noch Restaufträge ab.

Am Donnerstag, 30. August, hatte Insolvenzverwalter Buchheister die Berndes-Beschäftigten in einer Betriebsversammlung über die Kündigungen informiert. Denn Buchheister konnte keinen Investor finden, der die Liquiditätsschwierigkeiten des Herdringer Kochgeschirr-Herstellers hätte beheben können. So erhielten alle 82 Mitarbeiter nach der Betriebsversammlung ihre Kündigungsschreiben, Vertreter der Arbeitsagentur waren zeitgleich vor Ort, um die „Arbeitslos bzw.- Arbeitssuchend-Meldungen“ der Berndes-Beschäftigten in die Wege zu leiten.

„Das war ein sehr bitterer Tag für die Beschäftigten“, sagte Buchheister im späteren Gespräch mit unserer Zeitung. Da sich die Probleme bei der Investorensuche in den vergangenen Wochen schon andeuteten, seien für viele Beschäftigte die Kündigungen nicht mehr überraschend gekommen. Da Ende August das dreimonatige Insolvenzgeld der Arbeitsagentur ausläuft, wurde der 31. August 2012 ein Schicksalstag für Berndes.

40 Mitarbeiter für maximal 3 Monate im Berndes-Werk

Für die Erledigung von Restaufträgen belässt Buchheister jetzt rund 40 Mitarbeiter zunächst für maximal drei Monate im Werk. „Sollte sich in dieser Zeit vielleicht doch noch ein Investor finden, könnte es aber mit Berndes noch weitergehen“, sagte Buchheister, der noch nicht vom endgültigen Aus von Berndes sprechen will. Andersherum kann er aber auch keine großen Hoffnungen machen. „Bisher gab es nur lose Anfragen von Investoren, die aber in keine intensiven Verhandlungen mündeten“, berichtete Buchheister. Die Frage, warum letztlich kein Investor bereit war, bei Berndes einzusteigen, konnte Buchheister nicht konkret beantworten. „Ich weiß es nicht“, sagte Buchheister.

Alleiniger Eigentümer der Firma Berndes ist die Dortmunder Investorengesellschaft „CFC Industriebeteiligungen AG“, die am 2. Juli 2012 Insolvenzantrag für die Heinrich Berndes Haushaltstechnik GmbH & Co KG, die Berndes Beteiligungs GmbH und die Heinrich Berndes Haushaltstechnik Verwaltungs GmbH gestellt hatte.

Berndes-Auszubildende in andere Betriebe

Nach Bekanntwerden von Berndes’ Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens machten sich schon manche Berndes-Beschäftigte auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Die Auszubildenden konnten in anderen Betrieben untergebracht werden. So ist zu erklären, dass von den knapp 100 Beschäftigten, die Anfang Juli vom Insolvenzantrag betroffen waren, nunmehr 82 übrig blieben, die jetzt ihr Kündigungsschreiben erhielten.

„Zur Insolvenzmasse gehörten weder das Herdringer Firmengrundstück noch die Maschinen und auch nicht die Markenrechte der Firma Berndes“ sagte Buchheister. Auch diesem Grund - aber insbesondere wegen der roten Zahlen in der Geschäftsbilanz - fehlte Berndes das Geld, die Überstellung gekündigter Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft mitzufinanzieren.

Offiziell ist das von Berndes beantragte Insolvenzverfahren am 30. August eröffnet worden. Als Insolvenzverwalter (nicht nicht mehr als vorläufiger Insolvenzverwalter) zeichnet jetzt Rechtsanwalt Martin Buchheister aus Lüdenscheid.