Neheim. .

Während bei vielen Herstellern technischer Innenraumleuchten die LED-Technik noch keinen dominierenden Anteil am Umsatz ausmacht, ist bei der Firma Alfons Rüschenbaum das Licht-Geschäft der Zukunft umsatzmäßig schon angekommen.

„Wir machen mittlerweile 60 Prozent unseres Umsatzes mit Kabel-Technik für LED-Leuchten“, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter des Neheimer Unternehmens, Harald Polklesener. Diesen Umsatz-Schwerpunkt im LED-Bereich begründet Polklesener mit seiner speziellen Kundschaft. „Wir liefern Kabel-Technik zum Beispiel an Möbelhersteller, die bei ihren schmalen Einbauleuchten auf platzsparende LED-Technik angewiesen sind.“ Auch die ebenfalls von Rüschenbaum belieferten Laden- und Messebauer seien auf LED-Kabeltechnik angewiesen. „Wenn in der Ladenauslage des Metzgers das Fleisch schön frisch (saftig und rot) aussehen soll, dann wird dies schon seit langem durch LED-Leuchten gefördert, die Lichtfarben variieren können“, erklärt Polklesener.

Der Firmenchef denkt nach seiner Etablierung im LED-Geschäft bereits an OLEDs (hauchdünne organische LEDs). Daher wird die Firma Rüschenbaum auf der internationalen Leuchten-Fachmesse „Light + Building“ vom 15. bis 20. April in Frankfurt Kabeltechnik für OLEDs präsentieren. „Das ist zwar noch ein Design-Eyecatcher, aber ich bin davon überzeugt, dass die derzeit noch zu teuren OLEDs in drei bis vier Jahren eine beachtliche Rolle im Leuchtengeschäft einnehmen werden - und wir wollen als Leuchten-Zulieferbetrieb frühzeitig dabei sein“, sagt Polklesener.

Der Siegeszug der LED-Leuchte ist für Polklesener leicht erklärbar: „Mit LED-Technik kann man viel Energie sparen und das rechnet sich für den Endkunden.“ Trotz eines höheren Anschaffungspreises sei der Zeitpunkt der Amortisation heute schon relativ schnell erreicht. So hat Polklesener auch seine neue zweite Neheimer Fabrik, die Anfang 2011 im Gewerbegebiet „Zu den Ohlwiesen“ den Betrieb aufnahm, zu einem großen Teil mit LED-Leuchten ausgestattet.

Umsatzmäßig liegt die Firma Alfons Rüschenbaum weiterhin auf Wachstumskurs. 2011 stieg der Umsatz um etwa acht Prozent auf 13 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2012 wurde ein Umsatz-Plus von 5 bis 6 % gegenüber dem entsprechenden Vergleichszeitraum 2011 erzielt. Polklesener merkt derzeit allerdings bei seinen Kunden eine vorsichtige Einkaufspolitik, die wohl auf wirtschaftspolitischen Unwägbarkeiten basiert. Denn hoch verschuldete EU-Länder und die Rettung des Euro-Landes Griechenland sorgen für eine unsichere Stimmung. Für die Firma Polklesener heißt dies konkret, dass mengenmäßig nicht mehr so viel auf einen Schlag bestellt wird. Stattdessen verteilt sich die Menge auf mehrere Aufträge. „So erreichen wir also wieder unser Umsatz-Plus, allerdings durch einen deutlich höheren Arbeitsaufwand“, erklärt Rüschenbaum-Prokurist Oliver Jolmes.

Rüschenbaums Exportquote liegt derzeit bei 25 Prozent. Wachstumsmärkte sieht Harald Polklesener insbesondere in Ost- und Südosteuropa.

Hintergrund-Wissen:

Breit gefächert ist die Produktpalette der Firma Alfons Rüschenbaum. „Wir sorgen für die Verbindung zwischen Steckdose und Brennstelle“, berichtet Firmenchef Harald Polklesener. Je nach Kundenwunsch kann dies die Komplettverbindung im Baukastensystem sein, es werden aber auch Einzelteile wie Kabel, Trafos, Fassungen, Schalter, Stecker sowie Stecksysteme geliefert. Kunden der 60 Mitarbeiter starken Firma Alfons Rüschenbaum sind insbesondere die Möbel- und Leuchtenhersteller, aber auch Messe- und Ladenbaubetriebe. Kunden auf dem chinesischen Markt beliefert Rüschenbaum durch seine 100 Mitarbeiter starke Tochterfirma „TOP“, die in Dongguan (bei Honkong) ansässig ist.