Neheim.
Dass Kinder Leitkegel („Baustellen-Hütchen“) vor ihrer Schule aufstellen, damit ihre Mitschüler von parkenden Eltern nicht gefährdet werden, ist recht ungewöhnlich. Die Karl-Wagenfeld-Schule sah sich allerdings hierzu gezwungen
Schulleitung und Schulpflegschaft der Karl-Wagenfeld-Schule sahen sich zur Maßnahme gezwungen, nachdem Eltern ihr Parkverhalten trotz mehrfacher Ermahnungen nicht geändert hatten. „Muss erst etwas passieren? Muss erst ein Kind verletzt werden?“, fragen Schulleiterin Braun und Schulpflegschaftsvorsitzende Zieger in einem gemeinsamen Brief an die Eltern vom 18. November. Auch zuvor gab es schon schriftliche Appelle an die Eltern, morgens beim Bringen bzw. mittags / nachmittags beim Abholen der Kinder nicht direkt vor der Schule zu parken. Schulleiterin Friederike Braun sieht die Gefahr, dass zu Fuß kommende Kinder mit plötzlich geöffneten Autotüren aussteigender Kinder kollidieren könnten. Auch könnte - insbesondere in der jetzigen dunklen Jahreszeit - beim Parktrubel vor der Grundschule ein Kind übersehen und angefahren werden.
„Bisher ist zwar noch kein Kind verletzt worden, doch die Gefahr ist einfach zu groß. Wir mussten handeln“, betont Friederike Braun. Daher würde schon seit einigen Wochen morgens zur Bringzeit der Gehweg vor dem Schulhof durch aufgestellte Leitkegel fürs Parken gesperrt werden.
„Wer unbedingt sein Kind mit dem Auto zur Schule bringen will, sollte morgens weiter entfernt von der Schule parken und sein Kind die Reststrecke gehen lassen“, sagt Friederike Braun. Noch besser sei es, wenn Kinder, die nicht weit von der Schule entfernt wohnten, von zu Hause aus zu Fuß zur Schule gingen. „Wir haben schon zweimal - jeweils 14 Tage - mit Eltern die Aktion ,Zu Fuß zur Schule gehen’ durchgeführt, doch einige Wochen später wurden doch wieder viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht“, zieht Braun eine ernüchternde Bilanz.
Damit die Kinder nicht jeden Tag die Leitkegel aufstellen müssen, würde es Schulleiterin Braun begrüßen, wenn Absperrpfosten auf dem Gehwegabschnitt vor dem Schulhof aufgestellt würden. Brauns generelle Bedenken, dass dies wegen der Bushaltestelle vor dem Schulhof wohl nicht umzusetzen ist, teilte RLG-Pressesprecher Olaf Teuber nicht. „Die Schüler können auch zwischen zwei Absperrpfosten ein- und aussteigen“, sagte Teuber, der zu einem Ortstermin mit städtischem Ordnungsamt bereit wäre. „Noch in dieser Woche soll ein städtischer Ortstermin stattfinden“, teilte die Pressestelle der Stadt Arnsberg auf Nachfrage mit.
Als richtig ärgerlich empfindet es Friederike Braun, dass sogar die Leitkegel von einigen Eltern nicht beachtet werden. Eilige Eltern würden trotzdem davor halten und es seien auch schon einige Kegel umgefahren worden. Auch Verwarnungsgelder über jeweils 15 Euro, die Polizei-Bezirksdienstbeamter Dietmar Aßhauer an Parksünder verteilte, schreckten nicht ab.