Neheim. .

Die Vision eines über die Region hinaus strahlenden Bildungszentrums für Gesundheits- und Pflegeberufe im Neheimer Kaiserhaus nimmt konkrete Formen an.

Die Krankenpflegeschule des künftigen Klinikums Arnsbergs und die Altenpflegeschule des Caritasverbandes Arnsberg/Sundern werden in gemeinsame Schulungsräumen in der Möhnestraße unter ein Dach ziehen.

Organisatorisch bleiben die beiden Einheiten vorerst noch getrennt. „Künftig ist aber denkbar, dass man eine Gesellschaft für das Bildungsangebot gründet“, sagt Hubert Cloer für das in Gründung befindliche Klinikum Arnsberg. Abzuwarten bleiben aber Gesetzesänderungen im kommenden Jahr, die tendenziell die Pflegeberufe zu einem generalisierten Berufsbild mit Spezialisierungen und akademisierter Ausbildung vorsehen. „Bis dahin wollen wir mögliche Synergien nutzen und uns für die Zukunft aufstellen“, sagt Klinikum-Geschäftsführer Werner Kemper. Sein Kollege Volker Koch, ebenfalls Klinikum-Geschäftsführer, spricht von einer „guten Ausgangsplattform“.

In der oberen Etage des Kaiserhauses wird derzeit eine 960 Quadratmeter große Fläche auf die Bedürfnisse des Ausbildungszentrums hin ausgebaut. Einzugstermin soll der 1. April 2012 sein. Klinikum und Caritas mieten den Komplex, der künftig Klassenzimmer, Schulungsräume und Büros umfassen wird. Die Einrichtung soll hochmodern sein, PC-Vernetzung aller Schulungsplätze und auch die Möglichkeiten von Live-Bildern aus den Operationssälen des Klinikums bieten. „Mit diesem Zentrum wollen wir auch die Attraktivität des Berufs verbessern“, sagt Caritas-Geschäftsführer Hans Eickhoff. Im Hinblick auf einen in der Region schon spürbaren Pflegenotstand sei das wichtig.

Derzeit befinden sich in der Altenpflegeschule der Caritas jährlich rund 70 und in der Krankenpflegeschule des Klinikums circa 90 künftige Fachkräfte in der Ausbildung. „Eine Ausweitung wäre grundsätzlich möglich“, so Walter Schulte aus der Caritas-Geschäftsführung.

Das Klinikum Arnsberg hat mit dem „Bildungszentrum für Gesundheits- und Pflegeberufe“ aber noch weitere Ziele. Gebündelt werden soll hier nämlich auch die Fort- und Weiterbildung des Personals. Und das betrifft dann nicht allein die Pflegekräfte, sondern auch die ärztliche Belegschaft. „Es kostet uns eine Menge Geld und unseren Mitarbeitern viel Zeit, sich meist auswärts fortbilden zu lassen“, rechnet Volker Koch vor. Künftig wolle man wichtige Qualifizierungsangebote ortsnah vorhalten. Das sei dann auch ein Standortvorteil im Wettbewerb um qualifizierte Köpfe. Eine Stabsstelle für Aus-, Fort- und Weiterbildung wird im künftigen Klinikum geschaffen, um in Zukunft auf die wachsenden Anforderungen an die Mitarbeiter reagieren zu können.

Ein gesundheitliches Bildungszentrum befindet sich im Kaiserhaus in guter Gesellschaft. Die Akademie für Intensivmedizin (AiM) unter Leitung von Dr. Wetzchewald steht hier seit Jahren für in der Ärzteschaft bundesweit anerkannte Ausbildungsqualität. Auch hier bieten sich künftig weitere Möglichkeiten für Kooperationen.