Günne/Neheim.

In der längere Zeit leer stehenden Immobilie „Sägewerk“ in Günne, nahe der Staumauer des ­Möhnesees, hat es in der Nacht zum Dienstag gebrannt. Kripo-Experten haben als Ursache „vorsätzliche Brandstiftung“ ermittelt.

Beim Brand wurden Teile des Gebäudekomplexes, der seit Jahresbeginn der Neheimer „Emde GmbH und Co. KG“ gehört, zerstört. Als Brandursache haben Kripo-Experten „vorsätzliche Brandstiftung“ ermittelt.

„Die Kollegen haben intensiven Benzingeruch in der Asche festgestellt“, erklärte Winfried Schnieders, Sprecher der zuständigen Soester Kreispolizeibehörde, am Dienstag auf Anfrage der WAZ-Mediengruppe. Als „die Kollegen“, zwei Brandsachverständige der Kriminalpolizei, gegen 9 Uhr ihre Ermittlungen aufnahmen, waren die Rettungskräfte längst wieder in die Gerätehäuser zurückgekehrt. Kurz vor 2 Uhr morgens waren fast 150 Feuerwehrleute aus Möhnesee und Soest alarmiert worden, als ­Flammen im Dachstuhl des Gebäudes loderten, das aus Gastronomiebereich und einer Tennishalle besteht.

Gewitter erschwerte Löscharbeiten

Ein heftiges Gewitter erschwerte die Löscharbeiten, trotzdem hatten die Einsatzkräfte den Brand nach knapp zwei Stunden unter Kontrolle. Während die Gasträume weitestgehend zerstört wurden, blieben die Sportanlagen im ­hallenähnlichen Komplex fast unversehrt. Verletzt wurde niemand; eine Schadenshöhe ist nur schwer zu benennen: Das Gebäude sollte ohnehin in Kürze abgerissen werden.

„Fakt ist aber, dass der Abbruch durch den Brand erschwert und wegen der aufwendigeren Entsorgung wohl auch teuer wird“, ärgerte sich Frank Emde im Gespräch mit der WAZ-Mediengruppe.

Wie berichtet, erwarben er und sein Bruder Steffen das „Sägewerk“ zum Jahresbeginn und schmieden bereits Pläne für die rund 10.225 Quadratmeter große Fläche. „Erst kürzlich haben wir der Gemeinde Möhnesee erste Ideen geliefert, die Verantwortlichen dort sind von dem vorgesehenen Mix aus Wohn- und Gewerbe-Bebauung recht angetan“, berichtet der Geschäftsführer der „Gesellschaft für Projektentwicklung und Schlüsselfertigbau“.

Spätestens im ­Dezember wird abgerissen

Eine Bauvoranfrage soll in drei bis vier Wochen erfolgen - daran ändert auch das Feuer nichts. Es bleibt dabei, spätestens im ­Dezember wird abgerissen“, legt sich Frank Emde fest.

Zuvor wird, unabhängig von den Experten der Kripo, ein weiterer Sachverständiger die Brandruine in Augenschein nehmen - im Auftrag der Versicherung, bei der das Gebäude versichert ist.

Zur Immobilie haben Frank Emde und sein Bruder und Geschäftsführerkollege Steffen übrigens eine ganz besondere Affinität: Das frühere Sägewerk, das der 1992 eröffneten und vor allem in den 90er-Jahren sehr gefragten Erlebnisgastronomie den Namen gab, baute der Großvater der Neheimer nach der Möhnekatastrophe (Sommer 1943) auf.