Neheim. .
Der Caritas-Verband Arnsberg-Sundern bündelt in einem neuen „Haus der Caritas“ am Engelbertplatz seine Hilfsangebote in Neheim. Hierzu wird das ehemalige Möbelhaus Solari (Schulstraße 10) umfassend umgebaut.
Ins Erdgeschoss zieht im Oktober 2011 die Caritas-Sozialstation ein, im 1. Obergeschoss werden zeitgleich Beratungsangebote der Caritas geschaffen. Im 2. OG sowie im Dachgeschoss entstehen Mietwohnungen, die von der Fürstenberg’schen Verwaltung vermietet werden.
„Wir wollen ,Hilfen aus einer Hand’ an zentraler Stelle in Neheim anbieten“, erläuterte gestern Ulrich Sölken das Konzept. Sölken leitet beim Caritas-Verband Arnsberg-Sundern die vorstationären Dienste. Getreu dem neuen Konzept wird die in Kooperation mit der Diakonie betriebene Neheimer Caritas-Sozialstation, die bisher im Pflegeheim St. Johannes am Springufer untergebracht ist, in die Immobilie am Engelbertplatz umziehen. „Die von uns demnächst frei gezogenen Räume wird das Pflegeheim für Verwaltungszwecke nutzen“, sagte Caritas-Stationsleiter Dietmar Hofmann. Mit seinem mittlerweile 55 Mitarbeiterinnen starken Team wird er in größere Räumlichkeiten an der Schulstraße umziehen.
Im 1. OG wird es u. a. Beratungsangebote für Ambulant Betreutes Wohnen geben. Hierbei erhalten Personen mit eigener Wohnung in speziellen Lebensbereichen gezielte Hilfen, um die Eigenständigkeit zu erhalten. Da im 1. OG ein großer multifunktionaler Raum geschaffen wird, wäre es möglich, dort Café-Treffs oder Bildungs- und Freizeitangebote für eine Gruppe von Nutzern des Ambulant Betreuten Wohnens anzubieten. „Hier müsste allerdings noch ein konkretes Konzept erarbeitet werden“, sagte Markus Wahle, der beim Caritas-Verband die Behindertenhilfe leitet.
Ins 1. OG zieht auch der „Familienunterstützende Dienst“ ein, der Familien mit behinderten Angehörigen Hilfen im Alltag (zum Beispiel: Begleitung des Behinderten zu einer Sportstunde) anbietet. Auch sollen die Angehörigen von Behinderten gezielt durch „Frei-Raum“ entlastet werden.
Diese Beratungsangebote gibt es zwar schon seit längerem bei der Caritas, doch bisher fehlten feste Anlaufstellen in Neheim. Dies will die Caritas nun nachholen: Die beiden Dienste werden in Neheim „verortet“. Abgerundet wird das Beratungsangebot im Haus der Caritas durch Außensprechstunden der Allgemeinen Sozialberatung, des Fachdienstes für Integration und Migration sowie der Kurberatung für Mutter-Kind-Kuren. Die räumliche Nähe von Sozialstation und Beratungsangeboten will die Caritas auch für Synergie-Effekte nutzen. Umgekehrt profitiert der Ratsuchende vom System der kurzen Wege.
Synergie-Effekte könnte es auch für Wennemar von Fürstenberg geben, dem die Immobilie mit insgesamt über 750 qm Nutzfläche gehört. Denn über die Fürstenberg’sche Verwaltung werden drei barrierefreie Wohnungen im 2. OG vermietet. Die Wohnungen im 2. OG werden auch für Gehbehinderte problemlos erreichbar sein, da der frühere Lastenaufzug des Möbelhauses zu einem Personenaufzug umgebaut wird. Schließlich wird im Dachgeschoss noch eine große Penthouse-Wohnung geschaffen.
In Bezug auf kostenloses Parken vor dem Haus könnte es noch ein Problem geben: Schulstraße und Engelbertplatz sind parkscheinpflichtig. Einen Prüfauftrag, ob die Caritas auf dem Engelbertparkplatz Kundenparkplätze bei der Stadt anmieten könnte, erwägt die Caritas nicht. „Mein Wunsch an die Stadt wäre es eher, Parkscheibe auf der Schulstraße zwischen Stemberg- und Kapellenstraße einzuführen“, meinte Sölken.