Moosfelde. . Aus Kasachstan stammender CDU-Bundestagsabgeordnete Zertik bestaunt Arbeit des Moosfelder Vereins Kultur- und Integrationszentrum Hoffnung.
- Verein „Hoffnung“ in Moosfelde erntet viel Lob von Integrationspolitiker
- Bildungsgerechtigkeit für Russland-Deutsche immer als erstes Ziel
- Verein feiert bald sein zehnjähriges Bestehen
Politischen Besuch hatte kürzlich der Verein Kultur- und Integration Hoffnung“ von CDU-Mitglied des Bundestages Heinrich Zertik bekommen. Er ist 1957 als Angehöriger der deutschen Minderheit in Südkasachstan geboren. Zusammen mit Professor Dr. Patrick Sensburg informierte er sich über die Arbeit des Moosfelder Vereins. Im Ortsteil Moosfelde sah er die Ergebnisse guter Integrationsarbeit von Russlanddeutschen in Moosfelde.
Integrationspolitiker zu Gast
Zertik ist ein Fachmann auf dem Gebiet, schließlich ist er Vorsitzender des Bundesnetzwerkes Aussiedler der CDU Deutschland. Neben anderen Tätigkeiten zum Thema Migration ist er stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung zur Integration der russlanddeutschen Aussiedler in NRW. Die Vorsitzende des Vereins Kultur- und Integrationszentrums Hoffnung“ Ekaterina Markwart kann auf eine gute Integrationsarbeit der Russlanddeutschen in Moosfelde zurückblicken. Als Lehrerin liegen ihr die schulischen Leistungen ihrer Landsleute sehr am Herzen.
Jubiläum wird gefeiert
Am Samstag, 2. September, feiert der Verein „Kultur- und Integrationszentrum Hoffnung“ Moosfelde 10-jähriges Jubiläum.
Das Motto lautet „…kämpfen, suchen, finden und nicht aufgeben!“
Im Moosfelder Vereinsheim starten die Feierlichkeiten mit einem Empfang mit Begrüßung. Die Vereinsvorsitzende Ekaterina Markwart blickt auf zehn Jahre Vereinsarbeit zurück.
Es schließen sich Tanz und Musik sowie eine kulinarische Reise durch die Republiken der ehemaligen Sowjetunion an.
Ab 18 Uhr gibt es Kabarett mit Lilia Teslau „Deutsch.. aber nicht ganz“ in den Räumen der St.-Elisabeth Kirche.
Neben anderen Projekten in dem am 22. Oktober 2006 gegründeten Verein, stellte sie das Projekt „Nadeshda“ (Hoffnung) kurz vor. Die Zielgruppe waren Schüler mit russischen Wurzeln an der Grundschule Moosfelde, die einen bestimmten Förderbedarf hatten. „Für dieses Projekt habe ich 60 Lehrer aus der ehemaligen UdSSR aus dem Stadtgebiet Arnsberg gewinnen können“, berichtet Markwart stolz. Davon waren 15 Prozent Sprachlehrer. Von 2008 bis 2012 wurden starke und schwache Schüler, hauptsächlich in Deutsch, Mathematik und Englisch gefördert. Es waren 75 Grundschüler, davon gingen durch die Förderung 90 Prozent zur Realschule und Gymnasium. Zehn Prozent zur Hauptschule. „Das sind für uns gute Ergebnisse. Es ging darum, das Migranten den Migranten helfen und zur Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen“, meint Markwart. Heute gibt es das HSK-Projekt unter dem Motto „Griffbereit“. Die Initiative läuft seit drei Jahren und wird vom kommunalen Integrationszentrum Hochsauerland organisiert.
Der CDU-Politiker Zertik lobte die Arbeit und deutete an, dass es weitere Förderprogramme gibt. Diese würden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vergeben. Er sagte seine Unterstützung zu. Das Thema Rente für Russlanddeutschen kam bei der Diskussion auf dem Tisch. „Wer nur die deutsche Staatsangehörigkeit hat, bekommt seine gesamte Rente“, so Zertik. Wer im Besitz von beiden Staatsangehörigkeiten ist, bekommt den deutschen Anteil für seine Zeit in Deutschland. „Doch für die russische Zeit gibt es nichts. Da hat Russland den Hahn zugedreht“, betont Zertik.
„Beheimatet“ statt „integriert“
Zertik selber spricht nicht von Integration. Er benutzt das Wort „beheimatet“. „Wer sich in seinem Ort oder Stadt beheimatet fühlt, der engagiert sich und gibt seine Erfahrungen weiter und setzen sich ein“, betont er. Zertik forderte die Russlanddeutschen auf sich aktiv einzubringen, sei es in der Politik im örtlichen Stadtrat oder in den heimischen Vereinen. Vor dem Besuch beim „Verein Integration Hoffnung“ besuchtem Zertik, Sensburg und Dr. Wolfgang Schäfer ein russischen Einzelhandelsgeschäft in Neheim.