Neheim. .

Die geplante Sanierung des Rathauses nimmt die Stadtverwaltung zum Anlass, auch das weitläufige Umfeld des Verwaltungsgebäudes zu überplanen. So hat das Kasseler Planungsbüro Bergholter/Ettinger-Brinkmann im Auftrag der Stadt eine Machbarkeitsstudie entwickelt, die auf dem Grundstück des heutigen wfa-Gebäudes am Rathausplatz den Bau eines Hotels mit angrenzendem Parkhaus langfristig ermöglicht.

„Eine konkrete Anfrage eines Investors für den Bau eines Hotels liegt nicht vor“, betont auf Anfrage unserer Zeitung die zuständige städtische Planerin Michaela Röbke. Es handele sich um eine Konzeptstudie, die zunächst nur Optionen darstelle. Als Planungsgrundlage wurde von einem Tagungs- oder Radhotel mit ca. 200 Betten ausgegangen. Das Parkhaus würde auf vier Ebenen 270 Stellplätze bieten.

Sollte tatsächlich mal ein Hotel gebaut werden, könnte es durch ein Brückenbauwerk an den jetzigen Rathaus-Westflügel, in dem sich heute große Sitzungsräume befinden, angedockt werden. Dieser Westflügel könnte auch von Firmen zu Tagungs- oder von Vereinen oder Institutionen wie die VHS zu Veranstaltungszwecken genutzt werden. Dies würde zum Konzept der Stadtverwaltung passen, das neue sanierte Rathaus viel stärker als heute als Bürgerbegegnungsstätte zu nutzen.

Damit die Stadtverwaltung aus ihren heute eher beengten Verhältnissen anderen Nutzern später sogar Raumkapazitäten zur Verfügung stellen kann, wird das Raumangebot im bestehenden Hochhaus und im Ostflügel effektiver genutzt. So ist daran gedacht, die einzelnen Etagen im Hochhaus und auch im Ostflügel mit einem neuen Raum-Raster zu versehen. Während bisher ein Büro für ein oder zwei Mitarbeiter vier Meter breit war, sollen künftig Büros für einen Mitarbeiter in einer Gesamtbreite von 2,66 Metern geschaffen werden. Hierbei gibt es eine 2,66 Meter breite Fensterfläche, die asymmetrisch unterteilt ist. Für zwei Mitarbeiter gäbe es weiterhin ein 4 Meter breites Büro mit vier Metern Fensterfläche.

Östlich des Rathauses könnte ein neuer Gebäudekomplex entstehen, in dem sich Dienstleistungsfirmen ansiedeln könnten. Auf einer heutigen Rasenfläche, die sich am Anfang der Zufahrt zum Rathausplatz befindet, könnte noch ein weiteres Bürohaus entstehen. Die umstrittene Fußgänger- und Radfahrerbrücke („Pizzabrücke“), die zwischen Rathaus und dem gegenüberliegenden italienischen Restaurant „da Vinci“ über die Ruhr gebaut werden soll, würde auf der Rathaus-Seite in den als „Ruhr-Terrasse“ neu gestalteten Rathausplatz münden.

HINTERGRUND

Die Rathaussanierung soll knapp 30 Mio. Euro kosten. Für energetische und auf Barrierefreiheit zielende Arbeiten könnte die Stadt einen 70-prozentigen Zuschuss vom Land NRW bekommen. Die reinen Baukosten werden auf 21,3 Mio. Euro beziffert. Wie viel davon zu 70 Prozent förderfähig ist, steht noch nicht fest. „Alles aber nicht“, betont der städtische Chefplaner Thomas Vielhaber.

100 % Stadtausgabe sind das neue Rathaus-Inventar für 2,5 Mio. Euro und 3,3 Mio. Euro für die zweijährige Ausquartierung der Verwaltungsmitarbeiter während der Bauzeit (ab 2018).