Arnsberg. .
In der heutigen Zeit von Hochgeschwindigkeitszügen, die zwischen Köln und Frankfurt mit bis zu 300 km/h unterwegs sind, muten Erinnerungen an Schrankenwärter wie ein Rückblick in ein anderes industrielles Zeitalter an. Doch so lange ist es noch nicht her, dass Schrankenwärter im Arnsberger Stadtgebiet arbeiteten.
Zäsur in der Bahngeschichte
„Ein Zäsur in der Bahngeschichte war die offizielle Einweihung des neuen Stellwerks am Bahnhof Neheim-Hüsten am 23. September 1984“, erinnert sich Inge Lauber-Zelt. Die Neheimerin (früher: Lenze) hatte im damaligen Neheimer Modellbahngeschäft Lenze gearbeitet und erinnerte sich jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung mit alten Fotos und Dokumenten an die Einweihung des Stellwerks am Bahnhof Neheim-Hüsten vor 30 Jahren. „Mit der Einweihung des neuen Stellwerks fiel auch ein Schrankenwärterpöstchen am Bahnhof weg“, erinnert sich Wilfried Schiwek von den Eisenbahnfreunden Obere Ruhrtalbahn. Zuvor sei schon an vielen anderen Stellen der Bahnstrecke auf automatischen Schrankenbetrieb per Lok/Schiene-Kontakt umgestellt worden. Zu den Aufgaben des neuen Stellwerks, das auch für Alt-Arnsberg und darüber hinaus zuständig sei, gehöre neben den Weichenstellungen unter anderem auch die Überwachung der automatischen Schrankenbedienkontakte.
Unsere Zeitung will an die Geschichte des neuen Stellwerks und die Arbeit der Schrankenwärter, die sich wegen früher Schrankenschließung oftmals den Ärger der Autofahrer zuzogen, erinnern. Wer hierzu noch eigene Erlebnisse beisteuern kann, kann sich unter m.schwarz@westfalenpost.de oder 02932/971421 melden. Es wäre auch schön, wenn sich ehemalige Schrankenwärter melden.
HINTERGRUND
Erinnerung an den wohl letzten Schrankenwärter im Arnsberger Stadtgebiet
„Der letzte Schrankenwärter im Arnsberger Stadtgebiet war wohl Meinolf Geschwinder an der Oeventroper Kirchstraße“, meint Wilfried Schiwek von den Eisenbahnfreunden Obere Ruhrtalbahn. „Geschwinder war dort noch Mitte der 1980er Jahre tätig, weil es damals Bürgerproteste wegen der angestrebten Abschaffung des Schrankenwärter-Postens gegeben hat. Eltern hatten eine Gefährdung des Schulwegs befürchtet.“