Ramsbeck. . Mit 33 Millionen Kubikmetern Wasser sind Teile des Ramsbecker Erzbergwerks nach der Schließung im Jahr 1974 kontrolliert geflutet worden. Damit liegt unter dem heutigen Besucherbergwerk eine Wassermenge, die nahezu so groß ist wie die Hennetalsperre. Zum Vergleich: Deren Stauinhalt beträgt 38,4 Millionen Kubikmeter.
Das Institut für Berg- und Energierecht an der Ruhr-Uni Bochum hat jetzt geprüft, ob sich diese gewaltige unterirdische Wassermenge nutzen lässt, um damit Energie zu erzeugen.
Zusammen mit der Universität Duisburg-Essen (Projektleitung), dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP), der Ruhrkohle AG und der Gesellschaft DMT (Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie, Umwelt) arbeitet die Hochschule momentan im Auftrag des Landes an einem Forschungsprojekt mit dem Titel „Pumpspeicherwerke unter Tage“.
Dabei werden zwar in erster Linie Nutzungskonzepte für Steinkohleanlagen als unterirdische Pumpspeicherwerke erarbeitet. Anfänglich wurden aber auch andere Bergwerke in die Betrachtung mit einbezogen. Auf Anregung eines Wirtschaftsausschuss-Mitgliedes hatte sich der Hochsauerlandkreis bereits im ersten Halbjahr dieses Jahres mit dem Konsortium ins Vernehmen gesetzt. Daraufhin wurde auch das Ramsbecker Bergwerk zu einem Teil des Projekts. Inzwischen hat das Konsortium das Erzbergwerk jedoch wieder aus den weiteren Untersuchungen ausgeschlossen - ebenso wie alle andere Bergwerke, in denen keine Steinkohle gefördert wurde. Denn: Grundsätzlich bestehe die Gefahr, dass bei der Förderung des Wassers Schwermetalle freigesetzt werden. Damit würde eine Behandlung des Grubenwassers notwendig. Auch aus Gesichtspunkten des Umweltschutzes hält das Konsortium das Bergwerk als ungeeignet für ein Pumpspeicherwerk: Möglich seien Einwirkungen auf das Grundwasser.
Tiefengeothermische Nutzung
Als Eigentümer des Bergwerks befasst sich Sachtleben derzeit mit Überlegungen, inwieweit eine tiefengeothermische Nutzung der Lagerstättenwässer durch Wärmepumpen möglich sein könnte. Ob das rein rechtlich machbar und am Ende auch wirtschaftlich ist, ist allerdings noch völlig offen.