Meschede. . Nachspiel zum Kreisschützenfest in Meschede: Bei der nächsten Kreisversammlung soll über den Ablauf des Vogelschießens gesprochen werden. Beim Jungschützenvogel war ein Rest im Kugelfang hängen geblieben.

Ging bei der Ermittlung erst des Kreisjungschützenkönigs und danach des Kreisschützenkönigs alles ordnungsgemäß zu? Sind die beiden Schützenvögel tatsächlich abgeschossen worden? Nein, eine Anfechtung der Ergebnisse vom Kreisschützenfest wird es nicht geben: „Die Entscheidungen sind getroffen“, sagt Ludger Stentenbach, Brudermeister der St.-Severinus-Schützen Calle. Aber die Caller wollen das Thema bei der nächsten Kreisversammlung des Kreisschützenbundes im März 2015 anschneiden. Es bestehe Aufklärungsbedarf.

Für Stentenbach und für andere war beim Schießen offensichtlich: „Mit dem bloßen Auge war erkennbar, dass da noch Reste oben hingen“, berichtet der Caller Brudermeister. „Das galt bei beiden Wettbewerben am Samstag. Bei uns ist man erst Schützenkönig, wenn alles aus dem Kugelfang beseitigt ist“, sagt er: „Warum galt das nicht auch hier? Für die Zukunft möchte ich Klarheit haben.“ Stentenbach sagt, wegen der Unklarheiten sei es deswegen „sehr erbost“ im Wartebereich zugegangen.

Das bestätigt Kreisoberst Addi Grooten: „Ich bin maßlos persönlich angegriffen worden. Das trübte die Stimmung.“ Unter anderem sei ihm (dem Mescheder) vorgeworfen worden, Partei zugunsten eines Mescheders ergriffen zu haben. „Was für ein Quatsch, ich bin schließlich Kreisoberst“, betont Grooten. Wie berichtet, wurde Max Büsse von der Mescheder St.-Georgs-Bruderschaft mit dem 256. Schuss Jungschützenkönig.

Wechsel zu den „Königspatronen“

Weil das Vogelschießen schon weit über zwei Stunden dauerte, wurde auf Wunsch der gastgebenden Nord-Schützen auf ein stärkeres Kaliber gewechselt, zur „Königspatrone“ mit mehr Energie, um zu einer Entscheidung zu kommen. Dennoch blieb am Ende tatsächlich etwas übrig. Der Kreisoberst bestätigt: „Ja, da war ein kleiner Rest.“ Vom Jungschützenvogel hing ein Stück im Kugelfang, ein bis drei Zentimeter groß. Aber Kreisschießmeister Peter Keggenhoff (Eslohe) hatte das Schießen für beendet erklärt. „Es war ein absolutes Sicherheitsrisiko, weiterzuschießen“, sagt Kreisoberst Grooten. Denn das letzte Stück hatte sich hinter die Befestigungsschraube gepresst: „Mit keiner Waffe hätte man das abschießen können.“ Weitere Schüsse hätten vom Metall abprallen und zu Querschlägern werden können. Zuletzt habe es deswegen in Herdringen einen Verletzten gegeben. Sobald es ein Sicherheitsrisiko gebe, sei ein Schießen sofort zu beenden, schreiben die „Schießstandsrichtlinien“ vor: „Wir sind der Ansicht, dass es absolut korrekt gelaufen ist.“

„Eine optische Täuschung“

Auch danach gab es Zweifel, als der Kreisschützenkönig ermittelt wurde. 107 Schüsse brauchte es, bis Oliver Stempel (Andreasberg) hochgehoben wurde. War auch da ein Rest im Kugelfang? „Nein, das war eine optische Täuschung“, sagt Kreisoberst Grooten. Da hätte der blanke Zapfen wohl bei der untergehenden Sonne Schatten geworfen. Beweissicher fertigte er selbst ein Foto an, außerdem wurde der Mitbewerber geholt, der nach Stempel beim Schießen an der Reihe gewesen wäre: „Es ist auch von ihm kein Einspruch erfolgt.“