Bad Fredeburg. . Nachdem Unbekannte in Schmallenberg zwei Pferde mit Messerstichen verletzt haben, schalten sich jetzt die Tierschützer von Peta in den Fall ein. Für Hinweise, die die Tätern überführen, soll es 1000 Euro Belohnung geben. Pferdehalter sind derweil angehalten, besonders Acht auf ihre Tiere zu geben.

Zwei Fälle von Tierquälerei an Pferden erregen die Gemüter im Schmallenberger Ortsteil Bad Fredeburg. Auch die Tierrechtsorganisation Peta ist nun auf die Vorfälle aufmerksam geworden. Sie setzt eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die dazu führen, die Täter zu finden.

Bislang Unbekannte hatten zunächst in dem Zeitraum vom 26. auf den 27. Juli und dann noch einmal vom 31. Juli auf den 1. August zwei Pferde in Bad Fredeburg misshandelt. Sie verletzten die Tiere am rechten bzw. am linken Bein – laut Polizei vermutlich mit einem Messer. Darauf deuten die zum Teil sechs Zentimeter tiefen, glatten Schnitten hin. Die Wiese, auf der die Tiere standen, sei nach spitzen Gegenständen abgesucht worden. Beide Pferde mussten durch einen Tierarzt versorgt werden.

Psychologische Störungen oft Tatursache

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Die Polizei Schmallenberg hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht jetzt nach Zeugen, die Hinweise zu der Tat geben können. Um die Fahndung nach dem oder den Tierquälern zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation Peta Deutschland außerdem eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail (info@peta.de) oder telefonisch unter 0152/07373341 an Peta oder direkt an die Polizeistation in Schmallenberg unter 0291/90200 oder persönlich an die Polizeiwache in Bad Fredeburg.

„Bitte helfen Sie mit, diese grausame Tat aufzuklären“, sagt Peta-Sprecherin Judith Pein. „Tiere müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Kaltblütigen Handlungen gegenüber Tieren liegen oft schwerwiegende psychologische Störungen der Täter zugrunde. Möglicherweise schrecken der oder die Täter auch vor Gewalt an Menschen nicht zurück.“

Peta sieht Tierquälerei als Vorstufe weiterer Gewaltdelikte

Peta setze regelmäßig Belohnungen in Fällen von Tierquälerei aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen. „Wir wollen für das Thema sensibilisieren und auch Tipps geben“, sagt Judith Pein. Während sich in solchen Fällen häufig auch die Tierhalter selbst an Peta wenden würden, sei man in dem Fall über den Zeitungsbericht auf die Vorfälle aufmerksam geworden.

Die Organisation weist darauf hin, dass aus sadistischen Aggressionen gegenüber Tieren auch schnell Gewalt gegen Menschen werden könne. „Insbesondere Taten, die von sogenannten ,Pferderippern’ begangen werden, gelten als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte.“

Videokameras und Kontrollgänge können Schutz bieten

Peta rät Pferdehaltern daher zur besonderen Aufmerksamkeit. Die Tiere sollten – sofern möglich – nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein.

Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren

Die Polizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe erwartet den oder die Täter.

Ähnliche Fälle habe es im HSK laut Polizei in letzter Zeit nicht gegeben.

Laut PETA gibt es aktuell allerdings ähnliche Fälle in Norddeutschland, bei Hamburg.

Zudem sollten zu unregelmäßigen Zeiten Kontrollgänge durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen sei es dabei ratsam, die Kontrollgänge mit mindestens zwei Personen durchzuführen, die zudem Mobiltelefone mit sich tragen sollten. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden.

Die Besitzer der beiden geschädigten Tiere wollten sich gegenüber unserer Redaktion nicht zu den Vorfällen äußern, um die Aufregung in der Öffentlichkeit nicht weiter zu schüren. Sie haben Angst um ihre Tiere und hoffen, dass bald wieder Ruhe einkehrt.